Erneute Notlandung einer Jodel aus Speck-Fehraltorf

01.Dezember 2019: Am vergangenen Samstagmittag musste die Jodel D117 HB-SPO während eines Trainingsfluges im zürcherischen Gossau notlanden.  Flugschüler und Fluglehrer blieben unverletzt. Es ist bereits der dritte Unfall einer Jodel von Stoffel Aviation in den letzten Jahren.

Gemäss Angaben der Zürcher Kantonspolizei startete der 39-jährige Fluglehrer mit einem 31-jährigen Flugschüler am Samstag, 30. November, gegen 11.30 Uhr in Speck-Fehraltorf zu einem Trainingsflug. Wenige Minuten nach dem Start fiel der Motor aus noch unbekannten Gründen aus. Der Fluglehrer leitete zwischen Gossau und Grüningen auf einer Wiese bei der Chindlismüli nahe einer Starkstromleitung eine Notlandung ein. Diese gelang, doch beim Aufsetzen auf dem feuchten Boden sank die Jodel leicht ein, drehte sich und kippte vornüber. Die Polizei beziffert die Beschädigung als erheblich. Die beiden Piloten blieben unverletzt. Weshalb der Motor augefallen war, ist unklar. Die Kantonspolizei Zürich untersucht den Fall in Zusammenarbeit mit dem Forensischen Institut Zürich, der Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland sowie der Schweizerischen Sicherheitsuntersuchungsstelle SUST.

Beim Unglücksflugzeug handelt es sich um die 1957 gebaute S.A.N. Jodel D117 HB-SPO mit der Seriennummer 605. Der Zweiplätzer ist seit 1970 in der Schweiz registriert und wird ab Speck-Fehraltorf von der Stoffel Avation GmbH geflogen. Angetrieben wird die Jodel D117 von einem Continental C90-14F Motor, der 90 PS leistet. Das maximale Abfluggewicht beträgt 620 Kilogramm.

Es ist dies bereits der dritte Unfall eines Flugzeugs von Stoffel Aviation in den letzten sechs Jahren. Am 19. Juli 2017 stürzte die Jodel D11-2 HB-SUV nach einem Durchstartverfahren in Speck-Fehraltorf auf Pfäffiker Gemeindegebiet ab. Der 35-jährige Fluglehrer und der 40-jährige Flugschüler erlitten dabei schwere Verletzungen., die Jodel wurde zerstört. Der Schlussbericht der SUST zu diesem Unfall ist noch nicht erschienen. Dieselbe Jodel HB-SUV war bereits am 26. März 2013 in einen Flugunfall verwickelt. Damals führte ein Fluglehrer mit einem Flugschüler einen Einführungsflug durch und musste aufgrund eines Motorproblems ebenfalls bei Gossau notlanden, beide Personen an Bord blieben unverletzt. Gemäss dem SUST-Schlussbericht war der Motorausfall höchstwahrscheinlich auf eine Fehlmanipulation des Tankwählhahns zurückzuführen. Neben der nun verunfallten HB-SPO betreibt Stoffel Aviation auch noch die Jodel D112 HB-SOU und die Jodel DR1050 HB-SEW.   Hansjörg Bürgi

Link zur SUST