Grösste Flugkatastrophe jährt sich zum 46. Mal

27. März 2023: Vor 46 Jahren, am 27. März 1977, kollidierten zwei Jumbo-Jets auf dem Flughafen Los Rodeos auf Teneriffa am Boden. An Bord befanden sich insgesamt 644 Menschen, 583 davon kamen dabei ums Leben. Es ist bis heute die schwerwiegendste Flugkatastrophe der Welt. Damit hat der heutige Flughafen Tenerife Norte (TFN) traurige Berühmtheit erlangt. Heute prägen die Flüge von Binter Canarias das Geschehen auf dem Airport. Und jeden Sonntag verbindet die spanische Airline Plus Ultra Tenerife Norte mit Caracas in Venezuela.

Wie bei jedem Flugunfall gab es auch vor 46 Jahren auf Teneriffa eine Verkettung unglücklicher Umstände. Die beiden involvierten Boeing 747 hätten eigentlich in Las Palmas (LPA) auf Gran Canaria landen sollen. Doch ein Bombenanschlag und weitere Bombendrohungen führten zur Schliessung des Flughafens LPA. Alle Flüge wurden umgeleitet, so auch die Boeing 747-121 N736PA von PanAm aus Los Angeles und New York und die Boeing 747-206B PH-BUF von KLM aus Amsterdam. Da für die vielen umgeleiteten Airliner zuwenig Platz vorhanden war, wurden sie auf dem Rollweg abgestellt und mussten für den Start auf der Piste zurückrollen.

Als der Flughafen von Las Palmas wieder geöffnet wurde, plante der KLM-Jumbo nach 17 Uhr zu starten. Aufgrund von dichtem Bodennebel betrug die Sichtweite jedoch nur um die 100 Meter. Der KLM- Jumbo befand sich auf der Piste 30 in Startposition als der PanAm-Jumbo noch auf der Piste zurück rollte und beim vierten Abrollweg auf den Rollweg hinter den PanAm-Jumbo rollen sollte. Aufgrund von missverständlichen Funksprüchen entschied sich der KLM-Captain zum Start, er hatte jedoch keine Startfreigabe vom Tower erhalten. Als die PanAm-Piloten den ihnen entgegenrollenden Jumbo im dichten Nebel erkannten, wollten sie noch ins Gras ausweichen, doch es war zu spät: Die beiden Jumbos kollidierten auf der Piste. Im PanAm-Jumbo überlebten 61 Personen, im KLM-Jumbo niemand. Der Unfall ist als schwerwiegendste Flugkatastrophe ohne terroristische Einwirkung in die Geschichte der Luftfahrt eingegangen.   Fotoreport Hansjörg Bürgi

Dieser Film erklärt den schrecklichen Unfall auf Englisch:

Jeden Sonntag fliegt Plus Ultra mit Airbus A330 oder A340 von TFN direkt nach Caracas. Foto Hansjörg Bürgi

Der Flughafen Tenerife-Norte dient heute vorallem dem Inlandverkehr. Foto Hansjörg Bürgi