Polizei-Aktion verhinderte in Zürich Starts

17. Juni 2024: Ein Drohneneinsatz der Polizei am Flughafen Zürich sorgte am späten Sonntagnachmittag nach der Bürgenstock-Konfererenz für rund eineinviertel Stunden für ein generelles Startverbot. Landungen waren weiterhin erlaubt, doch die ankommenden Flugzeuge konnten nicht an ihre Standplätze rollen, weil diese noch besetzt waren. Das Ganze kumulierte sich in Verspätungen von rund zwei Stunden für alle Flüge, so dass einige erst nach Mitternacht starten konnten.

 

Als am Sonntag um 17 Uhr die Swiss-A320neo HB-JDA bereits auf die Piste 28 rollte, gab es keine Startgenehmigung. Der Flughafen sei nun wegen eines Drohneneinsatzes der Polizei im Abflugbereich der Piste 28 auf unbestimmte Zeit geschlossen, teilte die Flugsicherung den verdutzen Piloten mit. Auch zwei andere bereits startbereite Flugzeuge, die Embraer E190 HB-JVP von Helvetic Airways und der Airbus A220-300 HB-JCD von Swiss, blieben vor der Piste 28 stehen. Die Piloten wurden angewiesen ihre Triebwerke abzustellen.

 

Auf den Apron-Frequenzen fragten viele Piloten, wann sie denn mit einer «Start-up Clearance» rechnen dürften. «I have no idea», antworteten die nicht zu beneidenden Ground-Controllers. Als Grund für das Startverbot gaben sie an, dass eine Polizeiaktion am Laufen sei. Doch die Zürich anfliegenden Airliner durften alle landen, nur gab es für die meisten keine Standplätze. So wurden sie hinter- oder nebeneinander auf Rollwegen abgestellt und die Piloten stellte die Triebwerke ab.

 

Um 17.35 Uhr konnten die drei an der Piste 28 bereitstehenden Flugzeuge dann starten, aber keine weiteren mehr. Dann erfolgte Landung des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, der mit seiner Delegation mit mehreren Super Pumas der Schweizer Luftwaffe vom Bürgenstock zum Flughafen Zürich flog. Sein Airbus A319 stand hinter dem Dock E auf den Papa-Standplätzen. Um 18 Uhr erfolgte die Information an alle Flugzeuge, dass innerhalb der nächsten 20 bis 30 Minuten der Flughafen wieder geöffnet werde. Als erstes Flugzeug startete «Ghana 001», der Falcon 900EX der ghanaischen Delegation um 18.15 Uhr auf der Piste 28.

 

Dann rollte der Airbus A319 der ukrainischen Regierung zur Piste 32. Um 18.22 Uhr startete er als einziges Flugzeug auf dieser Piste Richtung Norden, um anschliessend nach Osten abzudrehen. Kurz danach erfolgten weitere Starts auf der Piste 28. Durch das eineinviertelstündige Startverbot erlitten alle Flüge, die nach 17 Uhr geplant waren, Verspätungen. In der Nacht von Sonntag auf Montag erfolgten deshalb 20 Flugbewegungen ausserhalb der Betriebszeiten, sieben davon waren Starts, wie der Flughafen Zürich auf Anfrage bekannt gab. Vorsorglicherweise wurde die normalen Betriebszeiten in der Nacht auf Samstag und Sonntag bis um 02 Uhr früh verlängert. Der letzte Start erfolgte aber bereits am Montag morgen um 00.50 Uhr.    Report Hansjörg Bürgi

In der Juliausgabe von SkyNews.ch erscheint ein Fotoreport über die aviatische Seite der Bürgenstock-Konferenz.

Diese A320 der Lufthansa stand rund eine Stunde auf dem Rollweg Kilo, weil ihr Standplatz besetzt war, dahinter rollte die A319 der ukrainischen Regierung zum Start. Foto Hansjörg Bürgi

Die Situation um 18.20 Uhr, als die ukrainische A319 zum Start auf die Piste 32 rollte.

Als erstes Flugzeug konnte die Falcon 900EX der Delegation aus Ghana um 18.15 Uhr auf der Piste 28 starten. Foto Hansjörg Bürgi

Der ukrainische Präsident
Wolodimir Selenski und seine Delegation flog mit der A319 UR-ABA um 18.22 Uhr in Zürich von der Piste 32 aus ab. Foto Hansjörg Bürgi