Swiss: höchster Gewinn und neue Premium-Eco

Dass Swiss an ihrer Jahresmedienkonferenz am 14. März ein Spitzenresultat verkünden würde, war zu erwarten. Dass sie sich aber endlich eine „Premium Ecoklasse“ leistet, war die echte News. In zwei Jahren bietet sie auf ihren B777-300ER 24 Sitze in dieser neuen Klasse an.

Wie Swiss-CEO Thomas Klühr erwähnte, liess er sich auch dank des Erfolges der „Premium Eco“ bei der Lufthansa und Austrian zu diesem Entscheid bewegen. Swiss fürchtete, dass zuviele Business-Passagiere in die Premium Eco „abwandern“ könnte, deshalb hat sie dieses Produkt bisher nicht angeboten. Die in einer 2-4-2-Auslegung angebotenen 24 Premium-Eco-Sitze werden zulasten der Eco-Kabine (3-4-3-Sitzanordnung) eingebaut. Mittelfristig ist geplant, das Produkt auf die gesamte Langstreckenflotte auszuweiten. Insgesamt investiert Swiss in die Umrüstung ihrer Boeing-777 so rund 40 Millionen. Die neue, vierte Reiseklasse wird mit einem neu entwickelten Sitz ausgestattet, der den Passagieren ein hohes Mass an Bein- und Bewegungsfreiheit bietet. Tamur Goudarzi Pour, Chief Commercial Officer von Swiss, erklärt: «Insgesamt werden Fluggäste in der Premium Economy Class von einem deutlich grösseren persönlichen Raumgefühl profitieren.»

Im Geschäftsjahr 2018 steigerte Swiss ihren operativen Gewinn um 16 Prozent auf
 636 Millionen Franken (2017: 548 Mllionen) und weist damit das beste Geschäftsergebnis ihrer Firmengeschichte aus. Dazu beigetragen hätten die Investitionen in die effiziente Flotte und ins Premiumangebot, die starke Konjunktur, erfolgreiche Treibstoffsicherungsgeschäfte sowie diverse Einmaleffekte, teilte Swiss mit. Infolge von zusätzlichen Kapazitäten (insbesondere die Boeing 777 und CSeries) und einer höheren Auslastung stieg der Umsatz gegenüber Vorjahr um sieben Prozent und erreichte 5,3 Milliarden Franken
(2017 waren es 4.95 Milliarden).

Swiss hat zudem hat umfassende Massnahmen eingeleitet, um die Zuverlässigkeit des Flugbetriebs unter den schwierigen Rahmenbedingungen in Europa zu erhöhen. So stehen diesen Sommer neu sechs statt bislang drei Reserveflugzeuge bereit. Zur aktuellen Klimadebatte und einer möglichen CO2-Abgabe auf Flugtickets äussert sich Thomas Klühr wie folgt: „Um Fortschritte im Klimaschutz zu erzielen und die Standortattraktivität der Schweiz zu erhalten, ist in der internationalen Luftfahrt einzig ein global koordinierter Ansatz zielführend. Nationale und europäische Steuern gefährden aufgrund von Wettbewerbsnachteilen vor allem die Wertschöpfung und Arbeitsplätze im eigenen Land.“

Aus diesem Grund unterstützt Swiss das globale Klimaschutzinstrument Corsia der UN-Organisation ICAO, mit welchem die Luftfahrtbranche ab 2020 CO2-neutrales Wachstum anstrebt und zwischen 2021 und 2035 über 2,6 Milliarden Tonnen CO2 kompensiert. Durch die globale Einführung des Systems kommt es zu keinen Wettbewerbsverzerrungen. Zusätzlich arbeitet Swiss kontinuierlich an der Verbesserung der Treibstoffeffizienz sowie an optimierten Verfahren in der Luft und am Boden und investiert über acht Milliarden Franken in eine effizientere Flotte, das beste Instrumente zur CO2-Reduktion im Luftverkehr, so Thomas Klühr. Durch diese Investitionen in modernste Flugzeuge und kontinuierliche Verbesserungen im Betrieb hat Swiss die CO2-Emissionen in den letzten 15 Jahren um fast 30 Prozent auf 3,11 Liter pro 100 Passagierkilometer gesenkt.                   Hansjörg Bürgi