Skyguide-Bilanz 2022: Deutliche Verkehrszunahme

07. Februar 2023: Der Luftverkehr in der Schweiz hat im vergangen Jahr stark zugenommen – das zeigt die heute veröffentlichte Skyguide-Jahresbilanz. Skyguide führte und überwachte im Jahr 2022 über 1,1 Millionen Flüge nach Instrumentenflugregeln (IFR). Damit stiegen die Gesamtzahlen gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich an (plus 66,2 Prozent). Das Verkehrsvolumen liegt damit aber noch immer 12,1 Prozent unter dem Wert von 2019. Die Landesflughäfen Genf (plus 70,2 Prozent) und Zürich (plus 68 Prozent) verzeichneten ebenfalls deutlich mehr Verkehr.

Nach dem pandemiebedingten Einbruch der kommerziellen Luftfahrt und der teilweisen Erholung im Vorjahr stiegen die Verkehrszahlen im Jahr 2022 wieder deutlich an. Jedoch bleibt auch die Volatilität weiterhin gross, wie Skyguide heute mitteilte. An den beiden Landesflughäfen in Genf und Zürich führt die Flugsicherung die starke Nachfrage zum Grossteil auf den wiedereinsetzenden Ferienflugverkehr zurück. Skyguide kontrollierte durchschnittlich 3142 Flüge pro Tag. Der Spitzentag war der 27. Juli 2022 mit 3999 Flügen (Vorjahr: 31. Juli mit 3301 Flügen. 2019: 28. Juni mit 4’522 Flügen). Im Jahr 2022 kontrollierte Skyguide 1’147’007 IFR-Flüge. Im militärischen Bereich betreute Skyguide 88’154 Flüge.

2022 waren 97.3 Prozent aller von Skyguide kontrollierten Flüge pünktlich gemäss den Flugsicherungsparametern. Im Vorjahr waren es noch 99.2 Prozent. Die flugsicherungsbedingten Verspätungen betrugen im Schnitt 18.3 Sekunden pro Flug (Vorjahr 3.2 Sekunden). Die Hauptgründe für den innereuropäischen Anstieg der Verspätungen liegen in der unzureichenden Leistungsfähigkeit des gesamteuropäischen Netzwerks. Neben nicht beeinflussbaren Faktoren, wie die geopolitische Lage mit Einschränkungen wegen des Kriegs in der Ukraine oder zunehmend schwierigen Wetterbedingungen mit heftigen und lang andauernden Gewittern, haben auch Engpässe bei den Fluggesellschaften, Flughäfen und Bodenabfertigungsdiensten im Sommer, als der Reiseverkehr stark zunahm, zu schwierigen Situationen geführt, so Skyguide in ihrer heutigen Medienmitteilung.

Skyguide erbringt als privatrechtliche Flugsicherungsorganisation zivile und militärische Dienstleistungen. Vor dem Hintergrund der aktuellen geopolitischen Lage in Europa ist die bewährte und enge Zusammenarbeit der Schweizer Luftwaffe mit Skyguide von besonderer Bedeutung. So boten im vergangenen Jahr mehrere kurz aufeinander folgende Grosseinsätze wie das WEF, die 12. Ministerkonferenz der Welthandelsorganisation oder die Ukraine Recovery Conference Gelegenheit, das seit über 20 Jahren erfolgreiche Kooperationsmodell eindrücklich unter Beweis zu stellen. Die militärischen Flugbewegungen nahmen um 1.5 Prozent auf 88’154 (gegenüber 89’491 im Jahr 2021) ab. Skyguide führte 211 Live- und Hot-Missionen sowie 2397 taktische Einsätze (gegenüber 219 und 1958 im Vorjahr) für die Luftwaffe durch. Skyguide erreichte 99.62 Prozent des in der Leistungsvereinbarung mit der Luftwaffe definierten Service Levels (Durchschnitt aller Luftwaffenbasen). Das “Air Defence and Direction Center” (ADDC) in Dübendorf erreichte eine Serviceleistung von 100 Prozent. pd  www.skyguide.ch