SUST: Gleitschirmabsturz von Helikopter beeinflusst?
Ob die am 28. Dezember 2016 abgestürzte Gleitschirmpilotin von der Nachlaufturbulenz des EC120 HB-ZFM erfasst worden war, ist nicht klar. Die Ursache für das Einklappen des Gleitschirmes konnte die SUST nicht zweifelsfrei ermitteln, wie sie in ihrem am 13. Mai veröffentlichen Schlussbericht festhält
Die damals 46-jährige Gleitschirm-Pilotin startete kurz nach 14.31 Uhr vom Gleitschirm-Start- platz in der Berner Gemeinde Oberdiessbach, der sich auf rund 1070 Meter über Meer befindet. Sie flog in einem flachen Gleitflug in Richtung des Bauernhofs Glasholz. Der EC120 HB-ZFM befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem stationären Schwebeflug bei Barschwand, rund 500 Meter südöstlich des Gleitschirm-Startplatzes und von der späteren Unfallstelle entfernt, in einer Höhe von rund 1000 Meter über Meer oder mehr. Gemäss SUST-Bericht beschleunigte der Heli entlang eines ungefähren südwestlichen Kurses in einem leichten Sinkflug und ging dann in einen leichten Steigflug über, drehte nach rechts, um steigend dem Gelände zu folgen. Ein Gleitschirm-Pilot beim Startplatz nahm wahr, dass der Helikopter von Barschwand wegflog und informierte die Gleitschirm-Pilotin via Funk. Der Heli flog leicht steigend und etwas tiefer in einer lateralen Distanz von etwa 100 Meter oder mehr an der Gleitschirm-Pilotin vorbei. Beide Gleitschirm-Piloten hatten den Eindruck, dass der HB-ZFM vom Gleitschirm wegdrehe, hält die SUST weiter fest.
Wenige Sekunden später begann der Gleitschirm der Pilotin plötzlich instabil zu werden und es bildete sich ein Frontklapper aus. Sie befand sich dabei etwa 50 Meter über Grund. Die Gleitschirm-Pilotin prallte sodann auf eine steil abfallende Wiese und wurde dabei schwer verletzt. Der Pilot des HB-ZFM gab gegenüber der SUST an, zu keinem Zeitpunkt einen Gleitschirm wahrgenommen zu haben. Der Einfluss der Nachlaufturbulenz des Helikopters auf das Einklappen des Gleitschirms kann gemäss SUST weder ausgeschlossen noch nachgewiesen werden. Hansjörg Bürgi