Swiss reagiert auf Zwischenfall und tauscht Crew-Atemschutzmasken aus

11. Oktober 2023: Swiss hat aufgrund zweier Zwischenfälle festgestellt, dass die Schutzausrüstung (Protective Breathing Equipment – PBE), welche die Besatzungen im Fall einer Rauchentwicklung an Bord vor Rauch und Dämpfen schützen sollte, teilweise fehlerhaft ist. Wie Swiss weiter mitteilt, hat sie die zuständigen Behörden informiert und tauscht die betroffene Schutzausrüstung nun sukzessive aus. Die SUST hat gleichentags den Vorbericht zu einem dieser Zwischenfälle in einem A330-300 publiziert.

Am 11. Juli 2023 war der Airbus A330-343 HB-JHL von Swiss International Air Lines mit 233 Passagieren und 12 Crewmitgliedern von Zürich nach Newark unterwegs. Um 17.05 Uhr UTC über dem Ärmelkanal erklärte die Besatzung eine Luftnotlage aufgrund einer Geruchsentwicklung unbekannter Natur. Das Kabinenpersonal musste gemäss SUST-Vorbericht als vorsorgliche Massnahme Atemschutzgeräte (Protective Breathing Equipment – PBE) tragen. Einige der Atemschutzgeräte seien nach erschwertem Herauslösen aus der vakuumierten Verpackung beschädigt gewesen und hätten so ihre Schutzfunktion nicht mehr erfüllen könnten, hält die SUST im Vorbericht weiter fest.

Wie Swiss dazu mitteilt, hätten Besatzungsmitglieder auch auf einem zweiten Flug in der jüngeren Vergangenheit aussergewöhnliche Gerüche festgestellt und vorbeugend ihr PBE angelegt. Dabei hätten einige der Masken nicht einwandfrei funktioniert oder liessen sich nur schwer aus der Verpackung lösen. Zu keinem Zeitpunkt habe jedoch für die Besatzung oder Passagiere Gefahr bestanden, beide Flüge konnten gemäss Swiss-Angaben sicher und kontrolliert landen. Swiss hat die Vorfälle umgehend bei den zuständigen Behörden, dem Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) und der Sicherheitsuntersuchungsstelle (SUST), gemeldet und Massnahmen zur optimalen Handhabung der Schutzausrüstung ergriffen.

Experten aus verschiedenen Fachabteilungen von Swiss haben die Atemschutzmasken nochmals eingehend geprüft und festgestellt, dass bei einem der beiden Modelle die Funktionalität tatsächlich teilweise eingeschränkt sei. Auch wenn die mangelnde Einsatzbereitschaft nicht bei allen getesteten PBE-Masken zum Vorschein gekommen sei, habe Swiss vorbeugend entschieden, sämtliche Modelle dieses Typs auszutauschen. Die Beschaffung neuer Modelle wurde bereits in die Wege geleitet und werde möglichst rasch umgesetzt, teilt die Airline weiter mit. Da Swiss in ihren Flugzeugen knapp 1000 Atemschutzmasken des betroffenen Typs eingebaut hat, dauert die Austauschaktion einige Monate. Deshalb hat Swiss nun ein zusätzliches Trainingsprogramm für alle Besatzungen in die Wege geleitet. Es soll die Crews zum Beispiel auf die besondere Handhabung dieses Maskentyps zusätzlich sensibilisieren.  hjb