Wenn die Tessiner Stimmbevölkerung am 26. April gegen die Rekapitalisierung des Flugplatzes Lugano-Agno stimmt, dann gibt es wohl keine Zukunft für den Tessiner Airport (siehe Seite 45). Den über 70 Angestellten wurde bereits vorsorglich gekündigt. In Bern hebt FlyBAIR zwar ab, aber nicht ganz wie gewünscht und wohl kaum auch den Winter durch (Seite 46). In Altenrhein hat der Airport- und Airlinebesitzer die Flotte halbiert und betreibt nur noch ein Linienflugzeug nach Wien – notabene für den einzigen verbliebenen Linienflug ab einem schweizerischen Regionalflugplatz.

Die Zeiten für die kleinen Schweizer Airports, welche auch grosse Flieger abfertigen können, sind hart. Wenn ihnen der Staat mit zu vielen Subventionen Luft unter den Flügeln verschaffen will, dann droht das Referendum – siehe Lugano. Doch es gibt auch regionale Schweizer Airports, welche prosperieren. Wie unsere Reportage ab Seite 32 zeigt, ist der Engadin Airport sehr gut unterwegs. Oder auch Saanen, der neue Gstaad Airport, behauptet sich bestens. Gewiss, beide profitieren von einer Kundschaft, die im Privatjet anreist und nicht in erster Linie auf die Kosten schaut. Doch beide Flugplätze funktionieren etwa ohne aufwendige Flugsicherung, haben schlanke Strukturen und ihre Kosten den Realitäten angepasst.

In Zukunft dürften die Regionalairports in der Schweiz eine wichtige Rolle spielen, wenn es darum geht, einen Teil der von den Landesflughäfen verdrängten Businessjets zu empfangen. Voraussetzung dafür ist aber, dass die Flugplätze ihr Angebot auf die spe- zifische Nachfrage ausrichten und die Schweizer Business Aviation nicht wegen völlig überhöhten Klimaabgaben einen massiven Wettbewerbsnachteil erleidet.