SkyNews.ch März 2023
AirSpirit24 als «Bauernopfer» im VBS
Geschätzte Leserinnen und Leser
Hat die Schweizer Armee nun ein «Milliardenloch» oder nicht? Ende Januar sagte der Chef der Armee zahlreiche Öffentlichkeitsanlässe 2024 und 2025 aus Kostengründen ab und sprach von einem Liquiditätsengpass. Bei der Präsentation des Rüstungsprogramms 2024 am 14. Februar (siehe Seite 34) erklärte Bundespräsidentin und VBS-Chefin Viola Amherd, dass man alle Rechnungen bezahlen könne und sorgte damit für mehr Fragen als Antworten. Doch zwei Tage später bestätigte die Präsidentin der Finanzkommission des Nationalrates, Sarah Wyss (Mitglied der Armeeabschafferpartei SP), dass es wirklich kein Finanzloch gebe. Also alles in Butter?
Es ist schon sehr erstaunlich, dass sich das VBS bei der aktuellen politischen Weltlage, die seit Jahrzehnten nicht mehr so angespannt war, ein solches Kommunikationsdesaster leisten kann. Weshalb sind die finanziellen Probleme nicht beim Parlamentsbeschluss zum Armeebudget im Dezember thematisiert worden? Mit dem Stichentscheid des Präsidenten (ebenfalls Mitglied der Armeeabschafferpartei) wegen den fehlenden Stimmen aus der Mitte (Partei der VBS-Vorsteherin) wurde entschieden, dass erst bis 2035 statt bis 2030 ein Prozent des Bruttoinlandprodukts für die Armee eingesetzt werden soll.
Mit der Absage der «AirSpirit24» spart die Armee gerade mal 50’000 Franken (Seite 35) und sorgt für viel Ärger bei den Organisatoren und den 80’000 erwarteten Besuchern. Zudem verpasst sie die grosse Chance, sich all jenen, die sie mit ihren Steuergeldern finanzieren, hautnah zu zeigen – und dringend benötigten Nachwuchs zu motivieren. Wir wünschen Ihnen trotzdem eine interessante Lektüre dieser Märzausgabe.
Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger
Inhaltsübersicht
SkyStory
Kleine Insel, grosse Aufgabe
An wie viele Länder grenzt Portugal? An eines, Spanien? Nein, es sind deren acht. Von der kleinen Azoreninsel Terceira aus rettet die portugiesische Luftwaffe in ihrem riesigen Hoheitsgebiet im Nordatlantik Schiffsbesatzungen in Seenot.
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Helifliegen statt Busfahren
In Grönland gibt es nicht viele Strassen. Deshalb müssen Reisende das Schiff oder – wenn es schneller gehen soll – den Helikopter nehmen. Air Greenland setzt nun neue Airbus Helicopters H155 ein. Früh buchen lohnt sich, denn ansonsten bleibt als Alternative nur das Schiff.
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SkyTech
In Menschen investieren
Bei Textron Aviation glauben wir, dass Erfolg mit der Investition in unsere Mitarbeiter beginnt. Mit unserer jahrzehntelang bewährten Leistung und dem breitesten Portfolio an Flugzeugen in der Branche definieren wir den Himmel seit mehr als 95 Jahren neu. Unser Ziel ist es, Flugzeuge anzubieten, die nicht nur Zeit sparen, sondern auch den Menschen die Freiheit des Fliegens ermöglichen.
SkyTalk
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SkyForce
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