SkyNews.ch Mai 2022

Business Aviation startet durch

Geschätzte Leserinnen und Leser

Die Sanktionen gegen Russland führen bei einigen Anbietern in der Business Aviation durchaus zum Verlust von Aufträgen, aber für die von uns befragten Schweizer Firmen spielen die Sanktionen praktisch keine Rolle. Und wenn, dann wäre der Verlust dieses Geschäfts beim derzeitigen Boom der Buisness Aviation wohl verkraftbar.

Zu Beginn der Pandemie, im Frühling 2020, litt die Geschäftsfliegerei genau gleich wie die gesamte Verkehrsluftfahrt unter den massiven Reiseeinschränkungen. Doch seit deren Lockerung im Frühsommer 2021 startet die Business Aviation richtiggehend durch. Der Grund ist klar: Viele Strecken werden von den Airlines nach wie vor nicht, oder nur wenige Tage pro Woche, bedient. Mit dem privaten Flugzeug sind diese Orte aber trotzdem erreichbar. Und die Kunden reisen nicht nur diskreter als mit der Airline, sondern auch nur mit ihnen bekannten Personen. Diese Vorteile haben der Business Aviation weltweit viele neue Kunden beschert, die ihr hoffentlich erhalten bleiben.

Vielleicht hilft das aktuelle Nachfragehoch auch, das Image der Business Aviation weiter zu verbessern. Umso mehr als die Business Aviation derzeit viel in die Reduktion des CO2-Ausstosses investiert, etwa durch die Nutzung von Sustainable Aviation Fuels. Für viele ist ein Privatjet aber immer noch ein Tool der Reichen und Schönen. Dass dem nicht so ist, zeigt der Erfolg der kleinen Schweizer Transwing (siehe Seite 8). Ein Flug in Europa kostet bei voller Kabine etwa gleich viel wie ein Ticket in der Business oder First Class, nur bei einer viel grösseren Flexibilität. Und zur Erinnerung: Die Schweizer Business Aviation generiert jährlich einen Umsatz von 15 Milliarden Franken und sichert 34’000 Arbeitsplätze, Tendenz steigend.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.

Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger

Inhaltsübersicht

SkyStory

Erfolgsstory nach Kaltstart

Mit Beginn des Sommerflugplans am 31. März 2002 ist auch die Swiss gestartet. 20 Jahre später gilt sie – wenn auch pandemiebedingt reduziert – als «Perle» des Lufthansa-Konzerns. Sie hat ihre Flotte mit acht Milliarden selbst erwirtschafteten Mitteln erneuert. Wir haben für Sie die wichtigsten Meilensteine der 20-jährigen Swiss-Geschichte zusammengetragen.

SkyBiz

 Ein Start-up startet durch

Im Frühling 2020 stand die Welt für Mark Meyer kurzfristig still. Mit dem neu angeschafften Businessjet befand sich die Firma Transwing vor dem Start in eine neue Ära, doch die Pandemie brachte Ungewissheit. Im Laufe des Jahres konnte sich die kleine Schweizer Firma aber richtig positionieren und 2021 ist sie mit ihrer vierplätzigen Citation M2 gar über 800 Stunden geflogen. Die Erfolgsgeschichte eines Start-ups in der Schweizer Business Aviation.

SkyCargo

DHL-Paket Luzern-Baltimore

Wie funktioniert ein Integrator, der seinen Kunden eine Paketlieferung in 24 oder 48 Stunden garantiert? Am 22. März 2022 hat dies SkyNews.ch am Beispiel einer DHL Express-Sendung von der Abholung in Luzern nach Baltimore über das Sortieren und Palettisieren im DHL Gateway am EuroAirport, bis hin zum Verlad auf das Flugzeug mitverfolgt. Express-Sendungen via FedEx oder UPS werden weitgehend identisch abgewickelt. Auch sie betreiben am EuroAirport Verteilzentren.

SkyLine

Heisser und Kalter Krieg

In der Ukraine war Mitte April noch kein Ende des grausamen Krieges absehbar. Währenddessen zeichnete sich im Luftverkehr so etwas wie ein neuer Kalter Krieg ab. Luftraumschliessungen, Sanktionen und Gegenmassnahmen oder die Missachtung internationaler Abkommen lassen nichts Gutes für die Zukunft erahnen.

SkyForce

F/A-18-Premiere in Alpnach

Der Militärflugplatz Alpnach ist, wie weitherum bekannt, das Helikopter-Kompetenzzentrum der Schweizer Luftwaffe. Am 22. März 2022 landeten allerdings drei F/A-18 Hornets auf der Alpnacher Piste – zum ersten Mal überhaupt. Die Schweizer Luftwaffe trainierte damit die Fähigkeit, ihre Kampfflugzeuge im Notfall auch ab dezentralen Standorten zu operieren.

SkyPast

«Folgen und führen gelernt»

Bevor der Schweizer Robert «Bob» Lutz in der US-Automobilindustrie Karriere machte und diese für viele Jahre prägte, trat er als 22-Jähriger in das United States Marine Corps (USMC) ein. Sein Ziel: Kampfpilot. Bob Lutz, auch mit bald 90 Jahren heute noch ein Mann der klaren Aussagen, über seinen Weg in die Fliegerei, was ihn das USMC lehrte und seine Flugzeuge.

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