Investieren – am besten bevor es brennt

Geschätzte Leserinnen und Leser

Was haben Südkorea und Chile gemeinsam? Dort wurde die Feuerbekämpfung mit Helikoptern in den letzten Monaten mit Personal, Material und Erfahrung aus der Schweiz unterstützt. Chile und Südkorea investieren Jahr für Jahr grosse Summen, um der zerstörerischen Kraft des Feuers etwas entgegensetzen zu können. Dass dafür auch Schweizer Heli-Spezialisten engagiert werden, ist nicht weiter ungewöhnlich. Fast solange es die Schweizer Helibranche gibt, ist ihr Know-how für besondere Einsätze weltweit gefragt.

Erstaunlich ist eher, dass ihre Kapazitäten im Ausland so gefragt sind, in der Schweiz aber kaum jemand für ein Löschpikett bezahlen will. Für die extrem wichtige Intervention in der ersten Stunde nach Alarmierung sowie Feuer unterhalb einer kritischen Grösse sind wir in der Schweiz dank Feuerwehren und Helifirmen gut aufgestellt. Ein oft unbezahlter Service Public für die Gesellschaft! Dieses freiwillige, unbezahlte System stösst an Grenzen, selbst mit Unterstützung der Armee.

Man muss kein Schwarzmaler sein, um zu erkennen, dass die Feuer potenziell grösser und zahlreicher werden. Allein in Kanada ist 2023 etwa die doppelte Fläche Portugals verbrannt! Es ist gut investiertes Geld, wenn sich die Schweiz ein starkes Löschdispositiv etwas kosten lässt – und damit zum Beispiel die Folgekosten zerstörter Schutzwälder einspart. Apropos einsparen – mit Feuerbekämpfung lassen sich riesige CO2-Emissionen verhindern. Der Atmosphären-Monitoring-Service «Copernicus» der EU schätzt die CO2-Freisetzung der Waldbrände im letzten Jahr auf 2170 Megatonnen. Das ist sehr viel mehr, als die gesamte Luftfahrt in einem Jahr ausstösst.
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.

Eugen Bürgler, Redaktor