SkyNews.ch November 2024
Gebt der Armee endlich mehr Geld!
Geschätzte Leserinnen und Leser
1990 gab die Schweiz noch 15,8 Prozent der Bundesausgaben für die Armee aus, 2023 gerade mal noch 7,4 Prozent. 1990 wurde so 1,35 Prozent des Bruttoinlandproduktes (BIP) in die Armee investiert, 2023 noch 0,74 Prozent. Kein Wunder sind aufgrund des grossen Spardrucks bei der Armee Fähigkeitslücken entstanden.
Obwohl seit bald drei Jahren der Angriffskrieg von Russland in der Urkaine tobt – Russland soll täglich 1000 Mann verlieren – träumen gewisse Leute im Parlament immer noch vom ewigen Frieden. Sie behaupten allen Ernstes, die Schweiz würde sowieso nie angegriffen und bezeichnen die Armee als «Trachtengruppe». Solches kann nur damit erklärt werden, dass sie wohl in ihrer eigenen, «vegan-diversen Woke Welt» leben, aber nicht 2024 in Europa.
Am vergangenen 3. Juni hat der Ständerat den Zahlungsrahmen für die Armee in den Jahren 2025 bis 2028 um vier Milliarden Franken auf 29,8 Milliarden Franken erhöht. Der Nationalrat sprach sich am 19. September auch dafür aus. Das ist gut so. Doch bei der Finanzierung bestehen Differenzen. Diese müssen in der kommenden Wintersession 2024 bereinigt werden. Die Sicherheitspolitische Kommission des Ständerates hat richtigerweise festgestellt, dass die Finanzkommission konkrete Vorschläge ausarbeiten müsse – also «go ahead»!
Wir wünschen eine interessante Lektüre mit dieser Novemberausgabe mit der Reportage über die globale Einsatzfähigkeit der italienischen Streitkräfte. Italien gibt übrigens 1,6 Prozent seines BIP für seine Armee aus. Und Polen will notabene 2024 fast 30 Milliarden – mehr als vier Prozent des BIP – in seine Armee investieren. Ja, Warschau ist eben nur eine gute Flugstunde von Kiev entfernt, Zürich aber doch zweieinhalb Stunden…
Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger
Inhaltsübersicht
SkyStory
Globale italienische Muskeln
Mit einem beachtlichen Kontingent – inklusive F-35, Eurofighter Typhoon und Harrier – haben die italienischen Streitkräfte jüngst bewiesen, dass sie die Interessen Italiens auch am buchstäblich anderen Ende der Welt mit robusten Mitteln vertreten können. An Bord des Flugzeugträgers Cavour verlegten die italienischen Marineflieger bis nach Australien. Dort haben sie mit zahlreichen anderen Einheiten an der Übung «Pitch Black» teilgenommen.
SkyTrip
Nacht im Fahrwerkschacht
In einem Passagierjet essen und schlafen zu können, ist zumindest in der «Holzklasse» nicht gerade ein Highlight. Weltweit gibt es aber einige ausrangierte Airliner, in denen dies tatsächlich Spass macht, auch wenn sie nie wieder abheben. Kaum zu übersehen ist das «Jumbo Stay Hotel» direkt am Flughafen Stockholm-Arlanda.
SkyForce
Grounding mit Happy-End
«13 Mirage III für über eine halbe Million Franken in Buochs versteigert», titelten wir in der Dezemberausgabe 2004 von SkyNews.ch. Auch der rasante und elegante Delta-Jet hat uns nach der Ausserdienststellung bei der Schweizer Luftwaffe in den vergangenen 20 Jahren immer wieder beschäftigt und begeistert – sei es in der Luft dank Thierry Goetschmann oder am Boden in Buochs dank Ferdinand Meyer.
SkyFlight
Quer durch den «Sunshine State»
Im südlichen US-Bundesstaat Florida herrscht in den Wintermonaten bekanntlich reger Flugbetrieb. Eine zweiwöchige Flugreise mit einer Diamond DA40 führt von Saint Petersburg in mehreren Etappen bis zur südlichsten Inselstadt Key West und wieder zurück. Dabei trumpft der «Sunshine State» einmal mehr mit aviatischen Raritäten und eindrücklichen Küstenlandschaften auf.
SkyShow
Wenn Träume Flügel haben
Ein Hauch der grossen Showbühnen von Las Vegas, Paris oder Sydney weht noch bis Mitte Dezember durchs Fliegermuseum Dübendorf. Die Multimediashow «Spirit of Dreams» des weltweit tätigen Produzenten Beat Anliker verwandelt das Museum mit Filmen, Licht, Laser und Wasser in eine Welt aus Fantasie und Emotionen.
SkyTalk
68 Jahre aktiv geflogen
Auch im hohen Alter von 91 Jahren sprüht Rolf Böhm heute vor Begeisterung und Lebensfreude, besonders wenn sich das Gespräch ums Fliegen dreht. Er hat Flugzeuge konstruiert, eingeflogen, verkauft und mit dem Erstflug des Pilatus PC-6 Porter 1959 Bekanntheit erlangt. Im Interview mit SkyNews.ch erfährt man, weshalb er nie Militärpilot wurde, wie er zu Pilatus kam und welches Potenzial er bei FFA sah.