Aufatmen bei Condor: Aussicht auf Kredit
Während die britische Zivilluftfahrtbehörde eine riesige Rückführungsaktion mit über 1000 Flügen für gestrandete Kunden des Konkurs gegangenen Reisekonzerns Thomas Cook organisiert, darf die zum Konzern gehörende deutsche Fluggesellschaft Condor hoffen. Der deutsche Staat und das Bundesland Hessen sind zu einem Überbrückungskredit von 380 Millionen Euro bereit.
„4900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Partner und Kunden von Condor danken der Bundesregierung und der hessischen Landesregierungfür ihre Zusage“, heisst es in einer Mitteilung, welche die Condor Flugdienst GmbH am Abend des 24. September veröffentlicht hat. Die Zusage betrifft einen sechsmonatigen Überbrückungskredit in der Höhe von 380 Millionen Euro, für den die deutsche Bundesregierung und das Bundesland Hessen eine Bürgschaft übernehmen. Ausgezahlt werden kann der Kredit allerdings erst mit dem Segen der Europäischen Kommission in Brüssel.
Condor schreibt, dass sie ein gesundes und profitables Unternehmen sei, welches auch im laufenden Jahr ein positives Ergebnis verzeichnen werde. Aber die Liquidität für die buchungsschwächere Winterperiode sei von der insolventen Muttergesellschaft verbraucht worden. Deshalb benötige Condor eine Brückenfinanzierung für den Winter.
Der Condor-Flugbetrieb läuft laut Angaben der Airline, die jährlich rund sieben Millionen Passagiere befördert, planmässig weiter. Die Mitarbeitenden würden nach wie vor rund um die Uhr dafür sorgen, die Condor-Passagiere sicher und zuverlässig an ihre Destinationen zu bringen. Gegroundet sind dagegen die Flugzeuge der Thomas Cook Airlines. Um sich vor möglichen Forderungen der insolventen Konzernmutter Thomas Cook Group zu schützen, will Condor ein sogenanntes Schutzschirmverfahren in die Wege leiten. eb www.condor.com