Gipsy Moth besuchte Flughafen Zürich
19. April 2020: Die 1931 gebaute DH-60G Gipsy Moth HB-AFO ist eines der ältesten noch flugtüchtigen Flugzeuge der Schweiz. Ihr Besitzer Willy Kämpfer stattete am 18. April dem Flughafen Zürich einen seltenen Besuch ab. Der ehemalige Swissair-Jumbopilot landete zuvor Ende Dezember 1996 zum lezten Mal in Zürich.
Das älteste derzeit im schweizerischen Luftfahrtregister eingetragene Flugzeug ist die Comte AC-4 HB-ETI der Geo Chavez Flyers aus dem Wallis. Dann folgen die 1931 gebauten Dewoitine D.26 HB-RAI und -RAG und eben die DH-60G Gipsy Moth von Willy Kämpfer (Jahrgang 1940). „Die Schnapsidee“ eines Besuches des Zürcher Flughafens kam im erst vor wenigen Tagen. Er fragte im Zücher Tower an, ob eine Landung mit der HB-AFO möglich wäre. Und siehe da, kein Problem. Denn in der momentanen Lage verzeichnet der Zürcher Flughafen fast mehr VFR-Flugbewegungen als solche im Instrumentenflug. Viele Privatpiloten nutzen deshalb die Gelegenheit für einen Besuch oder Low-Pass in Zürich.
So tuckerte Willy Kämpfer am Samstag, 18. April von seiner Homebase Langenthal her nach Kloten. Dort umrundete er zuerst den Tower und landete anschliessend auf der Piste 28. Nach einem kurzen Stopp startete er um 11.30 Uhr wieder, umrundete das Dock E und flog dann nochmals am Tower vorbei in die VFR-Route Whiskey ein. Der frühere Swissair-Captain landete zuvor zum letzten Mal am 29. Dezember 1996 aus Boston, seiner Lieblingsdestination, kommend mit einem Jumbo-Jet auf dem Flug „SR 127″zum letzten Mal in Zürich. „Ich habe gar keinen grossen Unterschied festgestellt, auch die Moth muss mit viel Gefühl geflogen werden“, sagt Willy Kämpfer. Und das Bild als er auf den Tower zugeflogen sei, das habe sich in seinem Kopf eingeprägt, das vergesse er nie.
Der heuer seinen 80. Geburtstag feiernde Pilot erinnert sich, dass er Anfang Juni 1964 als Flugschüler mit Fluglehrer Ruedi Lüthi von Hausen am Albis herkommend in einem Bücker Bü131 Jungmann den Flughafen Zürich ebenfalls in einem offenen Doppeldecker angeflogen hat. „Damals hatten wir keinen Funk, wir wurden von Signallampen geleitet“, so Willy Kämpfer. Er holte das „Zahlsäckli“ für die acht Flugschüler der SLS mit dem Bücker in Kloten ab, immerhin 800 Franken erhielten sie pro Monat… Hansjörg Bürgi