Lufthansa Group stellt wirtschaftliche Abkühlung fest

Nicht der „Greta-Effekt“, sondern die wirtschaftliche Abkühlung und das schwierige Marktumfeld sorgen bei der Lufthansa Group im dritten Quartal 2019 einen Vorsteuergewinn von noch 1,3 Milliarden Euro. Der Airline-Konzern, zu dem auch Swiss gehört,  habe sich aber gut behauptet, teilte er heute mit.

In einem schwierigeren Marktumfeld erzielte die Lufthansa Group im dritten Quartal 2019 ein Adjusted EBIT von 1,3 Milliarden Euro und liegt damit nur knapp unter dem Vorjahresergebnis von 1,4 Milliarden Euro. Angesichts der gestiegenen Treibstoffkosten, die allein im Berichtsquartal um 171 Millionen Euro über dem Wert von 2018 lagen, habe sich der Konzern gut behauptet, heisst es in der Medienmitteilung. Carsten Spohr, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Lufthansa AG: „Unsere Airlines haben im dritten Quartal Premiumqualität und Marktstärke in solide Ergebnisse umsetzen können. Bei Eurowings zeigten die Turnaround-Massnahmen Wirkung, bei Austrian und Brussels Airlines sowie bei Lufthansa Cargo werden wir entschieden gegensteuern, um die Ergebnisse zu verbessern. Als Europas führende Airline Group sind wir strategisch auf gutem Kurs.“ Zum Ergebnis für das dritte Quartal hat das weiterhin starke Geschäft auf Nordatlantikstrecken beigetragen. Zudem konnten die Stückkosten im dritten Quartal vor allem bei den Netzwerk Airlines deutlich gesenkt werden. Die Netzwerk Airlines werden im Winterflugplan 2019/2020 nur moderat wachsen, Eurowings die angebotene Kapazität sogar verringern. Der Konzern wirkt damit dem anhaltenden Preisdruck in Europa, der durch die gesamtwirtschaftliche Abschwächung verschärft wird, entgegen.

In den ersten neun Monaten 2019 sank das operative Ergebnis von Swiss um 11 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum des Rekordjahres 2018 und erreichte 490 Millionen. Der Umsatz lag mit  4,05 Milliarden um ein Prozent über dem Vorjahr. Wesentliche Einflussfaktoren waren höhere Aufwendungen für Treibstoff und Wartung, teilte Swiss mit. Zu Buche schlugen ebenfalls eine rückläufige Frachtnachfrage sowie ein anhaltender Druck auf die Erlöse im Passagiergeschäft. Das Ergebnis des dritten Quartals betrug 244 Millionen und lag damit um acht Prozent über Vorjahr. Der Umsatz stieg um zwei Prozent auf 1,47 Milliarden. Im Wesentlichen sei die Ergebnisverbesserung auf höhere Passagierumsätze sowie verschiedene Einmaleffekte zurückzuführen, so Swiss weiter. Für das Gesamtjahr 2019 strebt sie weiterhin eine zweistellige Adjusted-EBIT-Marge an.

Swiss plant zudem, ab 2022 mit einem umfassenden Umbau ihrer A330-Flotte zu starten und insgesamt 14 Langstreckenflugzeuge des Typs mit einer hochmodernen Kabine auszustatten. Im Rahmen des Umbaus werden die A330- Flugzeuge zusätzlich zu den bestehenden Reiseklassen First, Business und Economy mit einer Premium Economy Class versehen. Weitere Anpassungen der Flotte stehen unmittelbar bevor: Im ersten Quartal 2020 wird Swiss die zwei zusätzlichen Boeing 777-300ER in Betrieb nehmen, die sie im Mai 2018 bestellt hatte. Ausserdem wird sie Anfang 2020 die ersten A320neo einflotten. Bis Ende 2024 werden insgesamt 17 A320neo sowie acht A321neo in die Flotte integriert. Auf der Boeing 777-300ER wird ab Frühjahr 2021 die Premium Economy Class die drei bestehenden Klassen – Economy, Business und First Class – ergänzen.     hjb

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Lufthansa und Swiss fliegen nach wie vor sehr profitabel, aber das Umfeld wird herausfordernder. Foto Hansjörg Bürgi