ADS15-Drohnen verspätet einsatzbereit

Die Zulassung der neuen Hermes 900 Aufklärungsdrohnen für die Schweizer Luftwaffe dauert länger als geplant. Die alten ADS95 Ranger Drohnen müssen ausser Dienst gestellt werden, bevor das neue System seine Einsatzbereitschaft erreicht.

Mit dem Rüstungsprogramm 2015 bewilligte das Parlament die Beschaffung von sechs Hermes 900 HFE Drohnen inklusive Bodensystemen und Logistik für 250 Millionen Franken. Bei der Evaluation der neuen Drohne im Jahr 2012 wurde noch erwartet, die volle Einsatzbereitschaft bereits im Jahr 2018 zu erreichen. Schon damals war klar, dass die Integration der neuen Aufklärungsdrohnen in den stark frequentierten Schweizer Luftraum eine grosse Herausforderung sein wird.

Die Zulassung der Drohne durch die militärische Zulassungsstelle braucht nun mehr Zeit, als der israelische Hersteller Elbit Systems erwartet hat. Armasuisse-Mediensprecher Kaj-Gunnar Sievert bestätigte aber gegenüber SkyNews.ch, dass Ende 2019 die erste Hermes 900 HFE in Emmen erwartet wird und die Personalschulung für das neue System angelaufen ist. Die Einsatzbereitschaft werde aber nach heutigem Kenntnisstand erst etwa sieben Monate später erreicht. Noch länger wird es dauern, bis auch das Teilsystem „Sense and Avoid“ voll einsatzfähig ist. Damit soll die Drohne künftig andere Objekte im Luftraum selbständig erkennen und nötigenfalls Ausweichmanöver einleiten.

Weil die alten ADS95 Ranger Aufklärungsdrohnen der Schweizer Luftwaffe bereits im November 2019 ausser Dienst gestellt werden müssen, sollen für dringende Überwachungsaufgaben Helikopter zum Einsatz kommen. Im Vordergrund stehen dabei Flüge entlang der Landesgrenzen zugunsten des Grenzwachtkorps.

Mit den neuen Drohnen wird die Schweizer Luftwaffe ihre Aufklärungsfähigkeiten markant ausbauen können. Die bis zu 1,6 Tonnen schweren Hermes 900 können bei nahezu jedem Wetter Tag und Nacht eingesetzt werden und über 24 Stunden in der Luft bleiben. eb

Eine Hermes 900 beim Start zu einem Testflug im Jahr 2012 in Emmen. Foto Eugen Bürgler

 

Topografie, Wetter und der dicht beflogene Luftraum machen die Schweiz zu einem anspruchsvollen Umfeld für Drohnen. Doch das ADS 15 soll weitgehend allwettertauglich sein. Foto Eugen Bürgler

 

Elektro-optische Kameras bilden die vorgesehene Sensorausstattung der neuen Aufklärungsdrohnen. Foto Eugen Bürgler