15. März 2022: Der Technologiekonzern RUAG International hat 2021 einen bemerkenswerten Turnaround hingelegt. CEO André Wall konnte an der heutigen Bilanzmedienkonferenz stolz darauf hinweisen, dass alle vier Geschäftsbereiche Space, Aerostructures, Ammotec und MRO International in die Gewinnzone zurückgefunden haben. Die Space-Sparte tritt seit Mitte März mit der neuen Marke Beyond Gravity auf. Per Mitte Jahr wird Beyond Gravity einen Inkubator ins Leben rufen, um mit Start-ups Innovationen an den Markt zu bringen.
Nach zwei schwierigen Jahren, rückläufigen Umsätzen und negativen Ergebnissen präsentiert der internationale Technologiekonzern für das Jahr 2021 wieder positive Zahlen. Dem Verlust von 224 Millionen Franken im Vorjahr steht 2021 ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 70 Millionen Franken gegenüber. Der Umsatz stieg trotz Devestitionen auf 1240 Millionen Franken (Vorjahr 1181 Millionen). Auch der Auftragseingang hat sich auf 1424 Millionen Franken erhöht (Vorjahr 1214 Millionen). Der Personalbestand ging bedingt durch Devestitionen auf 6145 zurück (Vorjahr 6’299).
RUAG Aerostructures hat den Vertrag mit Airbus verlängert, mit Pilatus zusätzliche Lieferverträge unterzeichnet und in Eger den Aufbau eines eigenständigen Produktionswerks mit allen notwendigen Zertifizierungen abgeschlossen. André Wall sieht nicht zuletzt dank der angekündigten Produktionserhöhung bei Airbus auf monatlich 65 Flugzeuge der A320-Familie per Sommer 2023 auch in diesem Bereich positive Entwicklungen. Zudem hofft er für den Standort Emmen auf Offset-Aufträge im Zusammenhang mit der geplanten F-35-Beschaffung durch die Schweiz.
RUAG MRO International verfolgte wie bereits im Vorjahr das Ziel, schrittweise für alle Einheiten neue Eigentümer zu finden. Die verbleibenden Aktivitäten waren unterschiedlich erfolgreich. Simulation & Training konnte in zwei Grossprojekten für die französische Armee wichtige Projektmeilensteine erreichen, Military Aviation litt demgegenüber unter dem langen Lockdown in Australien. Erschwerend sei in Australien hinzugekommen, dass die Betreuung der dortigen F/A-18 Hornet auslaufe, während die Support-Arbeiten für die F-35 noch nicht in grossem Umfang angelaufen seien, erwähnte André Wall.
Der Fokus liegt in Zukunft also klar auf RUAG Space, die seit dem 15. März unter dem neuen Namen Beyond Gravity am Markt auftritt und per 1. Mai 2022 auch rechtlich umfirmiert wird. RUAG Space – oder eben Beyond Gravity – hat im Jahr 2021 neben der Mitarbeit am prestigeträchtigen James-Webb-Weltraumteleskop einen grossen Vertrag mit einem Satellitenkonstellationsunternehmen abgeschlossen. Auch mit Schlüsselkunden wie der amerikanischen United Launch Alliance (ULA) oder Arianespace einigte man sich über die Fortführung und den Ausbau der langjährigen Partnerschaft.
Mit dem Wandel von RUAG Space zu Beyond Gravity mit rund 1600 Mitarbeitenden wird der Weltraumzulieferer im Sommer einen Space-Inkubator ins Leben rufen, wie RUAG International heute mitteilte. Dieser ermöglicht die frühzeitige Identifizierung vielversprechender Ideen und Konzepte wie auch deren Beschleunigung. Mehrmals pro Jahr werden mit ausgewählten Start-ups Projekte angeschaut und hinsichtlich Entwicklungspotenzial und Investitionsmöglichkeiten geprüft. Das Programm bietet jungen Unternehmen exklusive Kontakte ins internationale Space-Umfeld, Zugang zu hoch spezialisierten Ingenieurinnen und Ingenieuren, exklusiven Technologien und unterschiedlichsten Produktionsmitteln. Der Space Inkubator mit dem Namen «Launchpad» wird zunächst in Zürich-Seebach seine Zelte aufschlagen. pd/eb www.beyondgravity.com.