PC-12-Konkurrent Denali verspätet sich
Während Pilatus an der Business-Aviation-Messe NBAA-BACE in den USA am Tag nach der Präsentation seines modernisierten PC-12 NGX bereits die drei ersten Kunden für die modernste PC-12-Version präsentieren konnte, musste Textron Aviation für das Konkurrenzprodukt Cessna Denali weitere Verspätungen einräumen. Grund dafür ist das neue Triebwerk.
Mehr als 1700 PC-12 konnte Pilatus seit dem Erstflug des Turboprops 1991 an Kunden in aller Welt verkaufen. Die weltweite Flotte des vielseitigen PC-12 war seither mehr als sieben Millionen Stunden in der Luft. Dieser Erfolg ist auch der Konkurrenz nicht entgangen: 2016 hat Textron Aviation die Entwicklung des Cessna Denali angekündigt, der ganz offensichtlich auf das vom PC-12 dominierte Marktsegment zielt und diesem auch sehr ähnlich sieht.
Kurz nach der Präsentation des PC-12 NGX auf der NBAA-BACE 2019 in Las Vegas mit seiner neuen PT6E-67XP-Turbine von Pratt & Whitney Canada musste Textron Aviation bekanntgeben, dass sich der Erstflug des Cessna Denali verzögern wird. Bei der Präsentation des Denali-Programms 2016 auf der EBACE in Genf war noch von einem möglichen Erstflug im Jahr 2018 die Rede, inzwischen wurde ein Erstflugtermin 2019 angepeilt. Doch auch daraus wird nichts, weil Textron das erste Exemplar der von GE Aviation komplett neu entwickelten Catalyst-Turbine für den Einbau auf dem Denali erst 2020 erhalten wird.
Die Verspätung sei nicht zuletzt auf neue Anforderungen der US-Luftfahrtbehörde FAA bei der Zertifizierung von Turboprop-Antrieben zurückzuführen, liess sich Brad Mottier, bei GE Aviation General Manager Business und General Aviation, auf der NBAA zitieren. Der Bau und die Tests der fünf Catalyst-Turbinen in diesem Jahr hätten mehr Zeit in Anspruch genommen als vorgesehen. Doch die komplett neu entwickelte Turbine habe bereits mehr als 1600 Teststunden absolviert. Als nächster Meilenstein soll die Catalyst-Turbine an einer Beechcraft King Air im Flug getestet werden.
Einen neuen Erstflugtermin wollte Textron nicht nennen. Bisher wurde nach dem Erstflugtermin von einem Zeitaufwand von rund 18 Monaten für die Zertifizierung ausgegangen. Eugen Bürgler