Ebace 2019: Business Aviation in Klima-Vorreiterrolle

Nachhaltigkeit ist für die Business Aviation keine leere Worthülse. 23 und somit fast die Hälfte der für die diesjährige European Business Aviation Convention and Exhibition (Ebace) nach Genf geflogenen Geschäftsreiseflugzeuge hatten alternativen Treibstoff getankt. Die Ebace 2019 findet vom 21. bis 23. Mai im Palexpo am Genfer Flughafen statt.

Dass gleich so viele Jets und Props von Bombardier, Cirrus, Dassault, Daher, Diamond, Embraer, Gulfstream, Piaggio und Textron nicht mit herkömmlichen Kerosin nach Genf gekommen sind, ist kein Zufall. Fand doch am 18. Mai im britischen Farnborough im Rahmen der europäischen  „Sustainable Energy Week“ unter dem Titel „Fueling the Future“ ein Meeting für Nachhaltigkeit in der Business Aviation statt.

Somit war auch das Thema des Medientages am Montag vor der eigentlichen Eröffnung der diesjährigen Show gesetzt. In der Diskussion erwähnte NBAA-Präsident Ed Bolen, dass alternativer Treibstoff zwar bis zu viermal teurer als herkömmliches Kerosin ist und die Verfügbarkeit eingeschränkt sei, doch der Markt und Bedarf sei da. Deshalb sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Nachfrage nach Biofuel ansteige. EBAA-Generalsekretär Athar Husein Khan doppelte nach und meinte es brauche mehr Druck aus dem Markt, damit Biofuel populärer werde.

Schlagzeilen am Medientag der Ebace 2019 machte Embraer mit der Verkündung, dass ihre Praetor 600 gleichzeitig die EASA und FAA-Zertifikation erhalten hat. Die Praetor 500 und 600 sind weiterentwickelte Legacy 500 und 600 mit mehr Reichweite und einer komfortableren Kabine. Lange mussten die PC-24-Interessenten darauf warten, dass Pilatus wieder Bestellungen entgegen nimmt. An der Ebace 2019 öffnet der Schweizer Flugzeughersteller das Bestellbuch wieder. Die ersten 84 PC-24 waren für 9,2 Millionen US-Dollar pro Stück zu haben, mittlerweile ist der Preis auf 10,7 Millionen gestiegen.

Airbus gab an der Ebace bekannt, dass die deutsche Regierung drei ACJ350-900 bestellt hat. Damit sollen ab 2020 die störungsanfälligen älteren Airbus-Regierungsjets abgelöst werden. Dassaults 6X ist auf Kurs und soll 2021 zum Erstflug abheben. Die 6X basiert auf der „verunglückten“ 5X, welche Dassault bekanntlich nicht produzieren wird.

Die Basler AMAC Aerospace hat den Bau ihres fünften Hangars auf dem EuroAirport bekannt gegeben, nachdem sie von Bombardier zur Authorized Service Facility ernannt wurde. Der 2020 in Betrieb gehende fünfte Hangar wird dann ausschliesslich für Bombardier-Flugzeuge genutzt. Die 2008 in Basel gegründete AMAC wird mit dem fünften Hangar auch die Anzahl der Mitarbeitenden am EuroAiport um 50 auf total 850 erhöhen.  Hansjörg Bürgi

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