EuroAirport 2020: Massiv weniger Passagiere, mehr Fracht
28. Januar 2021: 71 Prozent weniger Passagiere als 2019 im letzten Jahr – das die drastische Auswirkung der Corona-Pandemie auf den EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg. Für das laufende Jahr rechnet der EuroAirport mit einem Passagieraufkommen zwischen drei und fünf Millionen – massiv weniger als die 9,1 Millionen Passagiere, die 2019 gezählt wurden. Im Bereich Fracht wurde 2020 allerdings ein Zuwachs von 2,3 Prozent verzeichnet.
Nach dem Rekordjahr 2019 mit 9,1 Millionen Passagieren hat die beispiellose Krise des internationalen Luftverkehrs auch den EuroAirport hart getroffen. Nur noch 2,6 Millionen Passagiere flogen über den Flughafen Basel-Mulhouse. Die Anzahl der Gesamtflugbewegungen folgte diesem Trend. Mit 48 Prozent beziehungsweise mehr als 51 570 Flügen, darunter fast 33 000 gewerbsmässige Flügen, war der Rückgang aber weniger signifikant. Zurückzuführen ist dieser Umstand auf eine geringere durchschnittliche Auslastung der Flugzeuge.
Im Bereich der Fracht wurde 2020 ein Zuwachs von 2,3 Prozent auf 108 500 Tonnen (Vorjahr: 106 100 Tonnen) verzeichnet. Der Flughafen Basel-Mulhouse ist eine wichtige Frachtdrehscheibe für einen grossen Teil der Schweiz, den Osten Frankreichs und das südliche Baden-Württemberg. Der Umschlag der geflogenen Luftfracht belief sich im Jahr 2020 auf 64’445 Tonnen, was einem Anstieg von 4,7 Prozent gegenüber 2019 entspricht. Mit insgesamt 47’000 Tonnen blieb die Expressfracht, der während der Pandemie auch mit dem Transport von medizinischen Gütern eine sehr wichtige Rolle zukam, stabil. Der Zuwachs der Fracht gegenüber 2019 ist vor allem auf das stark gestiegene Vollfrachtgeschäft von 23,9 Prozent zurückzuführen. Die Infrastruktur des EuroAirport, insbesondere der speziell für die Pharmaindustrie gebaute temperaturkontrollierte Terminal, trug einen wesentlichen Teil zur Zunahme des Frachtumschlags während der Krise bei.
Der auf Wartung und Umbau von Flugzeugen spezialisierte dritte Geschäftsbereich reagierte unterschiedlich auf die Pandemie. Einige Unternehmen sahen sich gezwungen, Stellen abzubauen, andere wiederum konnten der Krise besser standhalten. Erfreulich ist der baldige Abschluss der Bauarbeiten des Hangars 5 für die AMAC.
Der Passagierverkehr macht 80 Prozent des Umsatzes des EuroAirport aus. Dieser Umsatz ging im Jahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr um ungefähr 50 Prozent zurück. Die drastische Reduzierung der Investitionen auf einen Drittel des ursprünglichen Budgets sowie die Senkung der Personalkosten durch einen Einstellungsstopp und die Einführung der Kurzarbeit waren und sind die zwei wichtigsten Massnahmen, die seit Beginn der Krise umgesetzt wurden.
Das Passagieraufkommen von 2019 werde wohl erst in einigen Jahren wieder erreicht, schreibt der EuroAirport in seiner heutigen Medienmitteilung. Aufgrund der unsicheren Prognosen arbeite der Flughafen mit drei Szenarien mit Passagieraufkommen zwischen 3 und 5 Millionen. Trotz der gegenwärtigen Krise räumt der Flughafen Umweltthemen eine sehr grosse Priorität ein und unternimmt nach wie vor grosse Anstrengungen zur Verringerung von Fluglärm und CO2-Emissionen. Bereits 2030 will der EuroAirport das Ziel einer CO2-Neutralität erreichen. pd / eb www.euroairport.com