EuroAirport: Flugannullationen aus Risikoländern

22. Juli 2020: Wegen den verschärften Quarantänebestimmungen in der Schweiz haben zahlreiche Fluggesellschaften ihre Flüge am EuroAirport aus den sogenannten Risikoländern Kosovo, Nordmazedonien und Serbien zurückgefahren. Zudem fliegt Air France nicht mehr nach Paris-Orly und der Verwaltungsrat des EuroAirports erfährt Veränderungen.

Aufgrund der neuen Corona-Massnahmen hat Wizz Air ihre Flüge aus Belgrad, Niš und Skopje um einen bis drei Kurse pro Woche reduziert und zwischen Pristina und dem EuroAirport werden somit erheblich weniger Flüge angeboten. Komplett eingestellt haben die vorgesehenen Flüge SmartLynx und Enter Air, während Chair Airlines und Air Meditteranean ihre Flugpläne den neuen, aktuellen Bedingungen angepasst haben. EasyJet und Wizz Air bedienen allerdings Pristina weiterhin flugplanmässig.

Gegenüber der Zeitung „L’Alsace“ bestätigte Air France, dass sie die Flüge zwischen dem EuroAirport und Paris-Orly ab September 2020 nicht mehr wie geplant aufnehmen wird. Laut Informationen der Air France sollen die Flüge zwischen den beiden Flughäfen zu den verlustreichen Operationen im Netzwerk gehören, dies insbesondere aufgrund der starken Konkurrenz zum TGV. Somit wird nach Metz/Nancy-Lorraine und Strasbourg auch der dritte Flughafen in Ostfrankreich die Verbindung in die Hauptstadt verlieren. Air France wäre jedoch bereit, diese Route im Rahmen eines Partnerschaftsabkommens mit jedem regionalen Betreiber zu vermarkten, sofern eine Fluggesellschaft Interesse an der Übernahme der Route bekunde, heisst es weiter. Nach Paris-Charles de Gaulle soll es allerdings ab Anfang September 2020 vorerst wieder zwei tägliche Flüge geben, dies nach der wegen der Corona-Krise entstandenen Einstellung der Flüge.

Am 18. Juni trat die Korrektur der Abflugrouten ab Piste 15 in Richtung Westen in Kraft. Diese soll die Routen, wie ursprünglich geplant, über das weniger dicht besiedelte Gebiet zwischen den Gemeinden nördlich und südlich der schweizerisch-französischen Landesgrenze zurückführen. Eine erste Analyse zeigt, dass noch nicht alle Flugzeuge auf den korrigierten Flugrouten verkehren. So hat der Flughafen im Rahmen seines Monitorings festgestellt, dass bei den Abflügen nach Westen auf den Routen «Torpa» und «Morok» noch etwa die Hälfte der Flugzeuge zu weit südlich geflogen ist. Dies wird er nun umgehend zusammen mit der französischen Flugsicherungsbehörde DSNA (Direction française des services de la navigation aérienne) im Detail untersuchen und direkt mit den einzelnen Fluggesellschaften besprechen, um die Ursachen zu ermitteln und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen. Eine umfassende Analyse durch den Flughafen und die DSNA wird Ende September durchgeführt.

Der erste Vize-Bürgermeister der Gemeinde Saint-Louis, Philippe Knibiely, tritt im Verwaltungsrat des EuroAirport die Nachfolge des verstorbenen Jean-Marie Zoellé an. Nach der Pensionierung von Hubert Monzat im April 2020 wird zudem Sylvain Rousselle neuer französischer Finanzkontrolleur des binationalen öffentlichen Unternehmens. Philippe Knibiely verfügt über grosse Erfahrung in Umweltfragen, die er für seine Mandate auf Gemeindeebene und darüber hinaus einbringt. Sylvain Rousselle wiederum zeichnet sich durch seine juristische und finanzielle Expertise aus, die er bisher für renommierte französische und internationale Institutionen eingesetzt hat. Philippe Knibiely und Sylvain Rousselle wurden an der Verwaltungsratssitzung vom 10. Juli willkommen geheissen. Werner Soltermann

Zur EAP-Website