Schweizer Germania Flug AG heisst neu Chair Airlines
Seit heute ist klar, wie die schweizerische Germania Flug AG neu heisst: „Chair Airlines“. Diesen Namen hat sie auch im Markenregister eingetragen. Am 11. Juni ist erstmals ein Airbus A319 in diesen Farben in Zürich aufgetaucht. Damit erfolgt der Neustart der ehemaligen Schweizer Schwesterairline der insolventen deutschen Germania.
Verschiedene Anzeichen deuteten darauf hin, dass der neue Brand der schweizerischen Germania Flug AG bald sichtbar sein wird. Nun hat heute der Airbus A319 HB-JOH den Schleier gelüftet. Er wurde auf dem Flughafen Zürich mit der neuen Bemalung von „Chair“ gesichtet. Die beiden weiteren A319 werden in den kommenden Tagen der optischen Anpassung unterzogen.
Für den Namen Chair – der englischen Bezeichnung für «Stuhl» – habe man sich ganz bewusst entschieden. «Der ‹Stuhl› steht hier für den Sitzplatz im Flugzeug, den wir verkaufen. Mit der farblichen Trennung des roten ‹ch› und des blauen ‹air› im Logo deuten wir auf unsere Schweizer Herkunft hin. Sie stellt aber vor allem auch eine optimal verbildlichte Doppeldeutigkeit dar, mit der wir grafisch spielen können», erklärt Urs A. Pelizzoni, CCO und Verwaltungsrat Chair Airlines.
Mit dem Namen Chair rückt die Zürcher Agentur Branders, die mit dem Neuauftritt betraut wurde, die Essenz der Fluggesellschaft in den Fokus: Ein junges, unkompliziertes und dynamisches Unternehmen, das einen fröhlichen, humor- und respektvollen sowie zugleich familiären Umgang mit seinen Partnern, Kunden und Mitarbeitenden pflegen will und dabei durchaus auch einmal etwas frecher auftreten möchte.
Der soeben erfolgte Markenwechsel und die Umfirmierung zur Chair Airlines AG per 1. Juli gehören zu den wichtigsten Etappen im intensiven Transformationsprozess, in welchem sich die Germania Flug AG seit Anfang des Jahres 2019 befindet. In den vergangenen Monaten wurden die gesamte Operation, die Buchungsplattform sowie unzählige Abläufe und Prozesse geshiftet, angepasst und erneuert. «Unser Neustart ist mehr als nur ein Rebranding. Es ist eine Wiedergeburt», bekennt Urs A. Pelizzoni. Mit dem neuen Auftritt habe sich die Airline zwar optisch und rechtlich komplett von ihrer grün-weissen Vergangenheit gelöst, sie fliege aber wie gewohnt stabil, verlässlich und sicher ihre Passagiere zu deren gewünschtem Ziel. Auch das Servicekonzept hält die Airline aufrecht, so sind auf allen Flügen sämtliche Taxen und Gebühren, Softdrinks und je nach Reisedauer ein Snack oder eine warme Mahlzeit im Flugpreis inbegriffen.
Trotz ihrer Namensänderung behält die Fluggesellschaft die strategische Ausrichtung bei. Dies betrifft in erster Linie die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den Reiseveranstaltern und Reisebüros. Sowohl der Einzelplatzverkauf – neu über www.chair.ch – als auch das Subcharter-, ACMI- und Adhoc-Geschäft werden nahtlos weitergeführt. Auch hinsichtlich der Destinationsausrichtung bleibt Chair Airlines der bisherigen Linie treu: Angeflogen werden angesagte Warmwasserdestinationen in Europa und in Nordafrika sowie ethnische Ziele wie zum Beispiel Beirut, Ohrid, Pristina oder Skopje. Das Flugangebot wird künftig wieder ausgebaut werden, «wir setzen jedoch wie gehabt auf ein kundenorientiertes und nachhaltiges Wachstum», verspricht Urs A. Pelizzoni.
Anpassungen gibt es hingegen im Management von Chair Airlines, das heisst CEO Tobias Somandin sowie CCO und Verwaltungsrat Urs A. Pelizzoni erhalten Verstärkung. Neu zur Geschäftsleitung gestossen sind Anri Fontanive als Chief Financial Officer sowie Shpend Ibrahimi als Chief Information Officer und neues Mitglied im Verwaltungsrat.
Anfangs Mai sorgte die Germania Flug AG für Schlagzeilen, als bekannt wurde, dass die polnische Charterfluggesellschaft Enter Air sici mit 49,9 Prozent an der Schweizer Fluggesellschaft Germania Flug AG. 50,1 Prozent bleiben bei der Schweizer Albex Aviation AG. Die börsenkotierte Charterfluggesellschaft Enter Air wurde im November 2009 gegründet und führte ihren ersten kommerziellen Flug im April 2010 durch. Die am Chopin-Flughafen Warschau beheimatete Airline betreibt eine Flotte von 23 Maschinen sowie ein eigenes Crew-Trainingcenter. Im Gegensatz zur Germania Flug AG, die Airbus-Flugzeuge operiert, setzt Enter Air auf eine Boeing 737 Flotte. hjb