Rega optimiert Luftrettung mit neuen Technologien

13. April 2022: Die Schweizerische Rettungsflugwacht Rega kann dieses Jahr ihren 70 Geburtstag feiern. Sie steht mit ihrem dichten Netz von Helikopter-Einsatzbasen und den drei Ambulanzjets für Luftrettung auf höchstem Niveau. Im letzten Jahr organisierte die Rega-Einsatzzentrale die Rekordzahl von 18’017 Einsätze – rund 50 pro Tag. Gleichzeitig arbeitet die Rega permanent an der Weiterentwicklung neuer Rettungsmittel. Beispiele dafür sind die Rega-App und die Rega-Drohne zur Suche vermisster Personen.

Für die Suche nach vermissten Personen, die wahrscheinlich Hilfe benötigen, starten heute Rettungshelikopter mit ortskundigen Crews zu einem Suchflug. Daran dürfte sich auch in Zukunft nichts ändern. In Wilderswil ist zudem rund um die Uhr ein AW109SP DaVinci der Rega mit einem Infrarot- / Elektrooptischen Suchsystem (IR/EOS) stationiert, der die Suche mit seinen sensiblen Sensoren auch bei Nacht unterstützen kann. Dieser Helikopter ist auch mit einem Mobilfunkdetektor ausgestattet, der Mobiltelefone vermisster Personen orten kann. Immer wieder kommt es aber vor, das Meteo-Bedingungen einen Suchflug per Helikopter verunmöglichen. In solchen Fällen kann die Rega in Zukunft als weiteres Element die neue Rega-Drohne in den Einsatz schicken.
Das bereits 2019 als Prototyp von der Rega vorgestellte Drohnensystem wurde in den letzten Jahren weiterentwickelt. Nach umfangreichen Tests und Feinabstimmungen kann die neue Rega-Drohne „RGA-UAV-T1A“ seit letztem Herbst für Sucheinsätze aufgeboten werden. Die Rega-Drohne kann grossflächige Suchgebiete autonom abfliegen, wobei für die Personensuche Sensoren wie der „Lifeseeker“ zur Ortung von Mobiltelefonen (sogar in Gebieten ohne Mobilfunkempfang) und eine Wärmebildkamera zum Einsatz kommen, deren Bilder von einem selbstlernenden Algorithmus zum Erkennen von Personen im Gelände ausgewertet werden. Bilder möglicher Sucherfolge werden automatisch zum Arbeitsplatz eines Rega-Spezialisten in Wilderswil gesendet, der bei einem Treffer weitere Rettungsmassnahmen koordinieren kann.
An ihrer Jahresmedienkonferenz am 13. April hat die Rega weiter die Neuauflage der Rega-App vorgestellt. Laut der Rega hat sich dieses mehr als 1,6 Millionen mal heruntergeladene App bisher in tausenden von Rettungseinsätzen bewährt. Aktiviert eine Person den Notruf via Rega-App, wird nicht nur eine Telefonverbindung zur Rega-Einsatzzentrale aufgebaut, automatisch werden auch die genauen Koordinate übermittelt, die von der Einsatzzentrale direkt ins Cockpit der Rega-Helikopter übermittelt werden können. Die Bedienung der App wurde nun weiter vereinfacht und es wurden die technischen Voraussetzungen für weitere Modernisierungen geschaffen. pd/eb www.rega.ch