Neue Schweizer Airline am Start
Bis jetzt waren Flüge mit luftgestützten Sensoren das Kerngeschäft von Swiss Flight Services. Das soll so bleiben, doch die Westschweizer Firma will diversifizieren und mit einer neuen King Air 350i auch kommerzielle Passagierflüge anbieten. Im Fokus stehen Flüge ab La Chaux-de-Fonds, wo das Flugzeug stationiert wird.
Swiss Flight Services (SFS) ist kein neuer Name am Schweizer Himmel. 2006 von leidenschaftlichen Piloten gegründet, ist die Firma mit einer Flotte von rund zehn Flugzeugen für verschiedene Spezialmissionen unterwegs. SFS hat sich zu einem führenden Spezialisten für luftgestützte Sensoren entwickelt. Zur Hightech-Ausrüstung der SFS-Flugzeuge gehören zum Beispiel Lidar-Sensoren (light detection and ranging) oder stabilisierte Hochleistungskameras. Mit zwei Dutzend Piloten und den rund zehn Flugzeugen (aktuell ein PC-12, zwei Cessna T206H, zwei Beechcraft B200, zwei Vulcanair P.68C und einer Cessna 208B Caravan) bewältigt SFS rund 500 Vermessungs-, Forschungs- und Überwachungsaufträge pro Jahr.
Seit zwei Jahren arbeite man daran, die Operation auch auf kommerzielle Passagiertransporte (CAT-Operation) auszuweiten, gab Swiss Flight Services kürzlich bekannt. Ab August 2019 werde der Flugbetrieb mit einer neuen Beechcraft King Air 350i für Passagierflügen aufgenommen. Dabei stehen Flüge ab La Caux-de-Fonds (Les Eplatures) zu Feriendestinationen und Business-Flüge im Fokus. Der Reiseveranstalter Croisitour bietet im kommenden Sommer einwöchige Ferienarrangements in Kroatien, auf Korsika und Elba an – mit VIP-Flug ab Les Eplatures, Transfers und Übernachtung im 3-Stern-Hotel. Die Preise dafür liegen zwischen 1587 und 1774 Franken.
Für den Flugplatz Les Eplatures sind das gute Neuigkeiten. Auch dieser Flugplatz kämpft damit, seine Kosten decken zu können. Schwierig wurde es für die Regionalflugplätze zusätzlich, seit die Flugsicherung (ATC) auf diesen Flugplätzen nicht mehr durch andere ATC-Bereich quersubventioniert werden darf und deshalb neue Finanzierungen für diesen Services gefunden werden müssen. Im vergangenen November hatte Air-Glaciers bekannt gegeben, ihre Linien- und Charterflüge mit King Air Flugzeugen aufzugeben. Eugen Bürgler