Swiss mit solidem Gewinn, Lufthansa mit grossem Verlust

31. Juli 2024: Bei einem Umsatz von 2,7 Milliarden Franken hat Swiss im ersten Halbjahr 2024 einen Gewinn von 264,2 Millionen Franken (280 Millionen Euro) eingeflogen. Das sei zwar weniger als in derselben Periode 2023, aber nach wie vor ein «solides Ergebnis», teilt Swiss mit. Lufthansa Airlines, die grösste Fluggesellschaft der Lufthansa Group, dagegen hat von Januar bis Juni einen Verlust von 427 Millionen Euro erlitten. Nun wird ein umfassendes Turnaround-Programm gestartet. Die ganze Gruppe steigerte den Konzernumsatz auf 17,4 Milliarden Euro, erwirtschaftete aber einen Verlust von 265 Millionen Euro, weil keine andere Tochterairline als Swiss Gewinn einflog.

 

Austrian Airlines meldet für das erste Halbjahr einen Verlust von 65 Millionen Euro bei einem Umsatz von etwas mehr als einer Milliarde. Auch die Lufthansa-Group-Tocher Brussels Airlines war im ersten Halbjahr 2024 nicht profitabel: Bei einem Umsatz von 651 Millionen Euro hat sie einen Verlust von 47 Millionen Euro eingeflogen. Auch Eurowings weist für das erste Halbjahr einen Verlust von 89 Millionen Euro aus, dies bei einem Umsatz von 1,249 Milliarden Euro. Swiss bleibt damit im ersten Halbjahr 2024 die einzige profitable Fluggesellschaft der Lufthansa Group.

 

Wie der neue Finanzchef der Swiss, Dennis Weber, auf Nachfrage dazu meinte, könne Swiss sehr von ihrem starken Heimmarkt profitieren und das Privatreisesegment floriere sehr gut. Es ist im Vergleich zu 2019 auf 115 Prozent gestiegen, während der Geschäftsreiseverkehr nach wie vor nur bei 65 bis 70 Prozent der Vorpandemiezeit liegt. Auch die Kooperation mit den Flughafenpartnern in Zürich funktioniere sehr gut. Zudem habe es Swiss geschafft, die sehr grosse und schnell gewachsene Nachfrage nach der Pandemie zu befriedigen. Die Personalaufbau konnte mit der Flotte parallel wachsen. Zudem habe Swiss weniger unter verspäteten Auslieferungen von neuen Flugzeugen gelitten als andere Konzernairlines. «Es ist nicht so, dass dieses sehr gute und im Vergleich zu anderen Airlines im Konzern viel bessere Ergebnis einfach vom Himmel gefallen wäre, da steckt eine Menge Arbeit dahinter“, so Dennis Weber.

 

Verglichen mit dem Rekordjahr 2023 fällt das Ergebnis leicht niedriger aus. Dafür gibt es massgeblich zwei Gründe. Zum einen habe sich die Marktsituation normalisiert, da sich die Kapazitätsengpässe, die im Vorjahr noch das Angebot deutlich verknappt hatten, weitgehend aufgelöst haben. Zum anderen seien die Kosten insbesondere aufgrund von Lohn- und Gehaltssteigerungen sowie höheren Gebühren und Aufwendungen für die laufende Wartung der Flotte gestiegen, hält Swiss dazu fest. Darüber hinaus habe sie gezielt in das Produkt- und Serviceangebot investiert. Insgesamt beförderte Swiss in den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 rund 8,5 Millionen Passagiere.            Hansjörg Bürgi

 

Swiss-Medienmitteilung-Halbjahresergebnis-2024

 

Lufthansa-Group-Halbjahresbericht-2024