ADS15 – neue Drohne fliegt bald bei der Luftwaffe

08. September 2022: Das Aufklärungsdrohnensystem 15 (ADS15) hat einen langen Weg hinter sich: Mit dem Rüstungsprogramm 2015 bewilligte das Parlament die Beschaffung von sechs Hermes 900 HFE Drohnen mit dem dazugehörigen Equipment für 250 Millionen Schweizer Franken. Das Programm hatte mit Verspätungen, technischen Hürden und Mehrkosten zu kämpfen, doch jetzt freut sich die Luftwaffe darauf, die neue Drohne noch in diesem Jahr in Betrieb zu nehmen.

Armasuisse und Luftwaffe informierten heute in Emmen gemeinsam über den Stand der Einführung des neuen, leistungsstarken Aufklärungsmittels. Zwei Drohnen des Typs Hermes 900 HFE wurden im April vom israelischen Hersteller Elbit Systems in die Schweiz geliefert und zusammengebaut. Nach Rollversuchen im Mai startete die erste Drohne des ADS15 mit der militärischen Immatrikulation D-14 am 15. Juni in Emmen zu ihrem Erstflug. Noch liegt die Verantwortung für das ADS15 bei Armasuisse, gegen Ende Jahr sollen die Drohnen dann an den Nutzer, die Schweizer Luftwaffe, übergeben werden. Dort werden die Drohnen sehnlichst erwartet, denn das alte Aufklärungsdrohnensystem 95 hat bereits Ende 2019 das Ende seiner Lebensdauer erreicht und musst ausser Dienst gestellt werden. Laut dem ursprünglichen Zeitplan hätten die neuen Drohnen bereits 2018 den Betrieb aufnehmen sollen – nun kommen sie vier Jahre später und für 298 statt 250 Millionen Schweizer Franken. Insbesondere der Aufwand für die im Frühjahr 2022 erreichte zivile Zulassung der Drohne durch die israelische Luftfahrtbehörde wurde vom Hersteller unterschätzt.

Das ADS15, das bis zu 24 Stunden in der Luft bleiben kann, wird für die Schweizer Armee neue Möglichkeiten in der Aufklärung bieten. Das ADS15 eignet sich für die Überwachung grosser Räume, Suche, Aufklärung und Verfolgung von Zielen und trägt zum Lagebild sowie zum Schutz kritischer Infrastrukturen und eigener Kräfte bei. Dazu kommen Aufgaben bei der Unterstützung ziviler Stellen wie Polizeikorps oder das Bundesamt für Zoll und Grenzsicherheit. Anfänglich werden die unbemannten ADS15 bei Tag und in unkontrollierten Lufträumen noch mit einem Begleitflugzeug unterwegs sein. Die Schweiz hat bei der Integration von Drohnensystemen in den zivilen Luftraum zwar eine Vorreiterrolle inne, doch das „Sense and Avoid“ System wird erst in den kommenden Jahren vollständig integriert. Dank dieser Technologie soll das ADS15 künftig auch ohne Begleitung in allen Lufträumklassen unterwegs sein können. Eugen Bürgler www.ar.admin.ch

Mehr Informationen zur neuen Aufklärungsdrohne der Luftwaffe finden Sie im nächsten SkyNews.ch.

Im Rahmen der Einführungsphase starten die beiden neuen ADS15 Drohnen bereits regelmässig ab dem Militärflugplatz Emmen. Foto Eugen Bürgler