Flughafen Zürich mit 207 Millionen Gewinn

14. März 2023: Die Flughafen Zürich AG (FZAG) weist für 2022 einen Gewinn von 207 Millionen Franken aus.  Zum positiven Ergebnis hätten das Immobiliengeschäft mit dem Circle und die Erholung der kommerziellen Zentren massgeblich beigetragen, teilt die FZAG mit. Die Rückkehr in die Gewinnzone ermöglicht wieder eine Ausschüttung an die Aktionäre. Das erfreuliche Ergebnis präsentierten der scheidende CEO Stephan Widrig und Finanzchef Lukas Brosi, der ab Mai neuer CEO wird.
Dank einer erfreulichen Entwicklung des Verkehrsaufkommens und der Wiederbelebung der kommerziellen Zentren haben die Erträge 2022 die Marke von einer Milliarde Schweizer Franken überschritten. Die Aviation-Erträge haben sich mehr als verdoppelt von 240,6 Millionen auf 491,1 Millionen. Verglichen mit dem Jahr 2019 betrugen die Aviation-Erträge 74 Prozent. Die Non-Aviation-Erträge nahmen um 21 Prozent auf 532,4 Millionen zu, was rund 97 Prozent des Jahres 2019 entspricht. Dank einer hohen Kostendisziplin konnte den inflationsbedingten Kostensteigerungen und den steigenden Energiepreisen entgegengewirkt werden. Insgesamt nahmen die Betriebskosten im Vorjahresvergleich um 23 Prozent auf  467,9 Millionen zu. Die bereinigte Kostenbasis notierte insgesamt immer noch sieben Prozent tiefer als 2019.

Das Betriebsergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) nahm im Vergleich zum Vorjahr um 256,3 Millionen auf 555,6 Millionen zu (+86 Prozent). Verglichen mit dem Jahr 2019 steht das EBITDA bei 87 Prozent. Das Konzernergebnis für 2022 konnte markant auf  207 Millionen gesteigert werden (Vorjahr –10,1 Millionen). Ohne Berücksichtigung von Sondereffekten hätte das Konzernergebnis 183 Millionen betragen. Insgesamt hat die Flughafen Zürich AG im Berichtsjahr 235,3 Millionen Franken (Vorjahr 206,3) investiert, davon 208,3 Millionen am Standort Zürich (Vorjahr 169,5).

Das Immobiliengeschäft hat sich gemäss FZAG als stabiler Ertragspfeiler bewährt. Seit seiner Eröffnung im November 2020 habe der Circle einen wesentlichen Effekt auf die Wertschöpfung am Flughafen Zürich, so die FZAG weiter. Mittlerweile haben sich 49 Unternehmen mit mehr als 5000 Arbeitnehmenden im Circle eingemietet. Die beiden Hyatt Hotels und das Conference Center im Circle entwickeln sich positiv. Auch als Begegnungsort sei der Circle erfolgreich.  Die kommerziellen Umsätze im Passagierbereich entwickelten sich entlang des Passagieraufkommens. Im öffentlich zugänglichen Bereich wurde gegen Ende des Berichtsjahres bereits das Vorkrisen-Niveau wieder erreicht.

2022 wurden die Bautätigkeiten wieder intensiviert und die Investitionen erhöht, unter anderem für die beiden Grossprojekte «Erneuerung und Erweiterung der Gepäcksortieranlage» und «Entwicklung landseitige Passagierflächen». Der Architekturwettbewerb für das künftige Dock A mit Tower und Dockwurzel konnte erfolgreich und die Pistensanierung 10/28 sogar frühzeitig abgeschlossen werden.  Das internationale Geschäft mit Fokus auf die Märkte Indien und Lateinamerika etabliere sich weiter als eigenständiges Geschäftsfeld und habe sich als sehr robust erwiesen, hält die FZAG weiter fest.

An der Generalversammlung vom 24. April schlägt der Verwaltungsrat Josef Felder als künftigen Präsidenten des Verwaltungsrates vor, der damit Andreas Schmid ablöst. Der Verwaltungsrat sortiert zudem Claudia Pletscher als neue Verwaltungsrätin. Sie ist Unternehmerin und CEO von Fineminds GmbH sowie Mitglied in verschiedenen Verwaltungsräten und Advisory Boards. Die Flughafen Zürich AG erwartet, dass sich der Luftverkehr in den nächsten Jahren weiter erholen wird. 2023 werden rund 26 Millionen Passagiere erwartet. Das positive Jahresergebnis 2022 und die Rückkehr in die Gewinnzone lässt nach mehrjährigem Unterbruch wieder die Auszahlung einer Dividende zu. Der VR beantragt der Generalversammlung die Ausschüttung von 2.40 Franken pro Aktie sowie einer Zusatzdividende über 1.10 Franken pro Aktie. hjb

An seiner letzten Bilanz-Medienkonferenz freute sich CEO Stephan Widrig (rechts) mit seinem Nachfolger Lukas Brosi, der noch bis Ende April CFO ist. Foto Hansjörg Bürgi