Grosse Ehre für Hunter-Verein Interlaken

29. März 2022: In einer Videobotschaft gratulierte Bundesrätin Viola Amherd dem Hunter-Verein Interlaken (Huver) zu seinem 30-jährigen Jubiläum, das er am 26. März mit einer erweiterten Mitgliederversammlung feierte. Zudem referierte „Huver“-Ehrenmitglied Claude Nicollier zum Thema «Hunter, Hubble – Maschinen und Menschen».

Bereits am Morgen lud der Verein die Mitglieder beim Unterstand U-122 auf dem ehemaligen Militärflugplatz Interlaken zu ‘Stunden der offenen Bunkertüre’ und einem Apéro, nach der coronabedingten Situation konnte die Versammlung  endlich wieder physisch durchgeführt werden. Getreu dem Vorsatz «Der Nachwelt ein Hunter-Erdkampfflugzeug auf dem Flugplatz Interlaken (ehemals Fachstelle Hunter) zu erhalten» hütet der „Huver“ dort nebst dem vereinseigenen Hawker Hunter Mk.58 J-4007 auch ein riesiges Arsenal an Utensilien, das den Betrieb des Hunters (sein Triebwerk wird regelmässig gestartet), aber auch die Geschichte dieses Typs illustriert und erhält.

Als schöne Überraschung gratulierte der Papyrus-Hunter vom Hunterverein Obersimmental, geflogen von Ueli Leutert mit zwei Überflügen und gratulierte so zum Jubiläum. Der Interlaker Verein pflegt eine gute, enge Beziehung mit dem Verein aus St. Stephan. Die eigentliche Mitgliederversammlung wurde dann, auch infolge der Auswirkungen von Corona, im Saal des Hotels Carlton-Europe in Interlaken, durchgeführt. Christoph Michel, Koordinator Reisen & Besuche und Medienbetreuer, moderierte mit den Worten «Als wir den Verein am 8. Mai 1992 gründeten, gaben uns viele zwei, drei Jahre…, – und jetzt sind es 30 geworden!» an. Präsident Beat Gerber begrüsste anschliessend herzlich eine überaus erfreuliche Zahl von über 80 Anwesenden.

Für einen ersten Höhepunkt sorgte Bundesrätin Viola Amherd, Chefin des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mit ihrer Videobotschaft. Sie gratulierte dem Hunter-Verein Interlaken zum Jubiläum und dankte den Gründungs- sowie den heute aktiven Vereinsmitgliedern für ihre Initiative und ihr Engagement ein Hunter-Flugzeug auf dem ehemaligen Militärflugplatz Interlaken zu erhalten. Die Gratulation und der Dank der Chefin VBS an die Adresse des „Huver“ ist ein tolles Zeichen der Wertschätzung für die ehrenamtliche Arbeit, die der Verein zugunsten der Schweizer Aviatikgeschichte, leistet. «Fliegervereine sind eine wichtige Stütze», so Bundesrätin Amherd, wenn es darum geht, die Interessen der Luftwaffe im Speziellen – als Beispiel wurde die anstehende Beschaffung von 36 F-35A genannt – und der Schweizer Armee im Allgemeinen in die Öffentlichkeit zu tragen.

Die statutarischen Geschäfte konnten dann rasch und mit geschlossener Einigkeit erledigt werden. Der Verein umfasst per Ende März 315 Mitglieder. Als Überraschung wurden acht Ehrenmitglieder, die sich durch grosse Verdienste auszeichneten, ernannt. Der Vorstand wurde einstimmig wiedergewählt. Viele Partnervereine gratulierten dem Verein und Vertreter waren persönlich zugegen. So der Hunterverein Obersimmental (Roland Ginggen, Ueli Leutert), Hunterverein Mollis (Peter Reumer), Mirage Verein Buochs (Hansjörg Schindler), Amici Dell’Hunter (Eric Hauert) und Clin d’Ailes-Musée de l’Aviation Militaire Payerne (Peter Egger). Beat Gerber dankte auch dem Fliegermuseum Altenrhein, der Modellfluggruppe Interlaken und den Pistolenschützen Interlaken für die gute Zusammenarbeit.

Eine weitere Videobotschaft erreichte den Verein von André Lortie von Lortie Aviation aus Kanada. Die Dankes- und Gratulationsgrüsse aus Übersee erfreuten die anwesenden Vereinsmitglieder sehr. Im Video zeigte Lortie beeindruckende Einblicke seine aktive Hunter-Flugzeugwerkstatt. Lortie ist wohl der grösste Betreiber von Hunter-Flugzeugen weltweit und flog seit 2002 über 8500 Stunden Einsätze mit Hunter. Lortie erwähnte stolz, seit 2002 rund 48’000 Stunden an diesen Maschinen gearbeitet zu haben! Zwischen dem „Huver“ und der Lortie Aviation besteht eine enge und langjährige technische Zusammenarbeit, und kameradschaftliche Freundschaft.

Vor dem Nachtessen referierte Oberstleutnant Daniel Böhm, Chef Einführung ADS-15, über das Aufklärungs-Drohnen-System der Schweizer Luftwaffe, unter dem Titel „Das Drohnen Kommando 84 – Auftrag, Organisation und Missionen“. In einem sehr informativen Referat präsentierte er, anhand des Auftrages, der Organisation und der geflogenen Missionen, das Kommando Drohnen näher vor. Im Hauptteil verschaffte Böhm einen detaillierten Überblick über das Projekt «Aufklärungs-Drohnen-System (ADS-15)». Aktueller hätte der Vortrag nicht sein können, denn «die erste Pilotenausbildung wurde – in Israel – erfolgreich abgeschlossen und der Flugbetrieb wird voraussichtlich ab Mitte 2022 in der Schweiz aufgenommen» so Oberstleutnant Böhm. Während des Nachtessens wurde ein stiller Fotorückblick über 30 Jahre Vereinsgeschichte in Endlosschleife gezeigt, der viele Erinnerungen weckte und zu zahlreichen Tischgespräche zusätzlich anregte.

Mit den Worten «es ist eine grosse Freude und Ehre zugleich einen echten Schweizer Nationalhelden beim „Huver“ begrüssen zu dürfen» kündigte Christoph Michel, der den ganzen Anlass gekonnt moderierte, den ersten und einzigen Schweizer Astronauten an. Claude Nicollier ist ehemaliger Hunter-, Linien- und Test-Pilot, sowie ein langjähriges „Huver“-Ehrenmitglied. Als Astronaut flog er vier Mal ins All und verbrachte dort über 40 Tage in der Schwerelosigkeit. Bereits zum zweiten Mal in der Geschichte des „Huver“ referierte der heute noch aktive EPFL-Professor für Astrophysik (https://space-innovation.ch/contact/) an einem Anlass des Huntervereins Interlaken. «Meine Leidenschaft gehörte dem Hunter und dem Hubble-Weltraumteleskop», dass erwähnte Nicollier mehrmals in seinem galaktischen Referat.

 Am Samstag, 03. September 2022 wird der „Huver“ seinen Flugzeugunterstand auch für die Öffentlichkeit öffnen. Ein attraktives Rahmenprogramm verbindet die Schweizer Aviatik-Geschichte mit der Gegenwart. Details werden zur gegebenen Zeit auf der Homepage publiziert. Dort kann auch die Geschichte des Vereins nachgelesen werden.    Thomas P. Hofer/ Christoph Michel

Die „Huver“-Geschichte

Zu Lortie Aviation