Super Connie fliegt wieder – ab Deutschland

Die Schweizer Lockheed Super Constellation scheint ihr „Grounding“ überwunden zu haben. Wie der Trägerverein Super Constellation Flyers Association SCFA mitteilt, übernimmt eine deutsche Investorengruppe rückwirkend ab dem 1. Juli 2019 das Flugzeug. Es wird im süddeutschen Bremgarten saniert und wieder flugtüchtig gemacht.

Wie die SCFA schreibt, wird die L-1049 HB-RSC «Star of Switzerland» in den nächsten Wochen am Flughafen Zürich demontiert und nach Bremgarten, rund 50 Kilometer nördlich von Basel, transportiert. Auf dem dortigen Flugplatz betreiben die Gebrüder Meier (Meier Motors) ein fliegendes Museum mit zahlreichen raren Warbirds und Oldtimern und einer grossen Werkstatt.

Die Super Connie geht mit allem Inventar – rückwirkend per 1. Juli 2019 – an eine deutsche Investorengruppe von Flugbegeisterten, die es sich zum Ziel gesetzt hat, sie in den nächsten drei Jahren zu sanieren und wieder in die Luft zu bringen. Diese Investorengruppe besitzt bereits mehrere flugfähige, historische Flugzeuge. Sie übernimmt, ebenfalls per 1. Juli, sämtliche im Zusammenhang mit der Schweizer Connie entstehenden Kosten (Mechanikerlöhne, Hangarmiete, Demontage- und Transportkosten) sowie alle Ersatzteile und Werkzeuge.

Damit sei das Ziel des von den Association Members gewählten Liquidators, Peter Manzoni, erreicht: Die SCFA kann schuldenfrei liquidiert werden. Mit den vorhandenen Geldmitteln könnten sämtliche Schulden beglichen und die Flugguthaben zurückerstattet werden, heisst es weiter in der Mitteilung. Trotz enormem Engagement des Vorstandes bis zur letzten Minute kam die favorisierte «Schweizer Lösung» nicht zustande: Sanierung der Flügel in der Schweiz und Wiederaufnahme des Flugbetriebes aus der Schweiz, eventuell durch einen neu zu gründenden Verein. 

Die geplante Wiederaufnahme des Flugbetriebes mit der Super Connie in Bremgarten sei das hoffnungsvolle Fazit der ausserordentlichen Mitgliederversammlung vom Donnerstag 4. Juli in Olten, an der immerhin 26 von 50 Association Members (Connie-Besitzer) teilgenommen hatten. Zitat eines Association Members: «Ein grosser Dank gebührt dem Liquidator, Peter Manzoni, der mit seinem Einsatz eine sehr gute Lösung für die Super Connie und alle Beteiligten gefunden hat.» Peter Manzoni weiss: «Die neuen Investoren werden ihre Zielsetzung nicht aus den Augen verlieren, die Super Connie auch wieder am Schweizer Himmel zu präsentieren.» 

Damit kommt die Erfüllung des Wunsches näher, den einmaligen Sound der vier 18-Doppel-Zylindermotoren der Connie dereinst wieder  zu hören und das wohl schönste Verkehrsflugzeug der Kolbenmotor-Ära wieder in den Lüften bewundern zu können. Die SCFA hat den Investoren auch ihre Unterstützung – das Knowhow unserer Mechaniker, Piloten und Flight-Engineers – zugesichert. Die Vereinbarung mit der Investorengruppe soll in den nächsten Tagen unterschrieben werden.

Der Liquidator, der Vorstand und die Association Members danken zum Schluss allen, die in den letzten 15 Jahren tatkräftig mitgeholfen haben, die Schweizer Geschichte der HB-RSC so erfolgreich schreiben zu können. Mit dieser Lösung habe man eine räumlich nahe Heimat für die Schweizer Super Connie gefunden. Die neuen Investoren würden es sehr begrüssen, wenn alle die bisher das Projekt mit viel Enthusiasmus unterstützt haben, dies auch in Zukunft fortsetzen, so die SCFA. pd

Link zur SCFA

Die Lockheed L-1049 HB-RSC beim Crewtraining 2015 im französischen Dole.

Die Schweizer Super Constellation wird ihre Motoren wieder starten – allerdings in Deutschland. Foto Hansjörg Bürgi

Die Lockheed L-1049 HB-RSC beim Crewtraining 2015 im französischen Dole.