Kleindrohne Indago 3 von Lockheed Martin für Schweizer Armee

30. Juli 2020: Armasuisse hat mit Lockheed Martin einen Vertrag zur Beschaffung einer Flotte von taktischen Aufklärungsdrohnen des Typs Indago 3 abgeschlossen. Die Mini-Drohnen sollen für Spezialkräfte, Kampf- und Rettungstruppen eine bessere Situationsübersicht bringen.

Bereits im Laufe dieses Jahres erwartet die Schweizer Armee die ersten Indago 3 Kleindrohnen von Lockheed Martin. Die Indago 3 werden die Aufklärung und Überwachung auf taktischer Ebene unterstützen, um beim Sammeln von Informationen, bei Such-, Bergungs- und Rettungsarbeiten, sowie bei der Katastrophenhilfe und dem Gewinnen der Übersicht über dem Kampffeld zu unterstützen. Im Gegensatz zu den grossen ADS15 Aufklärungsdrohnen, die für die Überwachung grosser Räume und bis zu 24-stündigen Einsätzen bei fast jedem Wetter geeignet sind, finden die robusten Indago 3 Drohnen in einem Rucksack Platz und können von kleinen Teams im Feld eingesetzt werden. In weniger als drei Minuten können die von Kampftruppen oder Spezialkräften mitgeführten Drohnen einsatzbereit gemacht werden. Die mit TV- und Infrarotsensoren ausgerüstete und nur 2,3 Kilogramm schwere Indago 3 soll sehr leise sein.

Die neue Indago 3 Kleindrohne soll in einer ersten Phase den Anforderungen der Schweizer Armee angepasst werden, wie Lockheed Martin heute mitteilte. Zur von der Schweiz geforderten Konfiguration gehören die Integration eines Transponders für das „Sense and Avoid“-System (Ausweichfunktion), die Installation eines Silvus Technologies Funkgeräts, die Implementierung einer Bodenkontrollsystem-Software von Lockheed Martin, die den Zugriff auf Schweizer Landkarten und digitaler Geländehöhedaten und Geofencing umfasst. Nach der Lieferung der ersten gemäss den Schweizer Anforderungen optimierten Systemen, sollen die weiteren Indago 3 einige Monate später geliefert werden

Je nach Nutzlasten und Betriebsumgebung hat die Indago 3 eine Flugzeit von bis zu 50 Minuten, eine Reichweite von 10 Kilometern, eine Fluggeschwindigkeit von 25 Knoten (46 km/h) und eine Sprintgeschwindigkeit von bis zu 40 Knoten (74 km/h). Sie kann auch bei Temperaturen von bis zu 34 Grad unter Null und bis zu 49 Grad Celsius arbeiten. Sie ist laut den Angaben von Lockheed Martin cybersicher, verfügt über eine hohe Farbauflösung und Infrarotsensoren die über drei Achsen stabilisiert werden. pd / eb