Mirage-Vereins Buochs im Aufwind

Der Mirage-Verein Buochs (MVB) pflegt das reiche aviatische Erbe, das die eleganten Mirage III-Delta-Jets nach ihren Ausserdienststellungen 1999 (Jäger) und 2003 (Aufklärer) hinterlassen haben. An der diesjährigen Mitgliederversammlung vom 6. April auf dem Flugplatz Buochs durfte der Präsident und ehemalige Mirage-Pilot Ferdinand Meyer 72 Mitglieder und 14 Gäste begrüssen, darunter auch den Nidwaldner Volkswirtschaftsdirektor Regierungsrat Othmar Filliger, den Referenten Oberst i Gst Peter Merz und zahlreiche Vertreter befreundeter aviatischer Vereine.

Präsident Ferdinand Meyer gab seiner Freude Ausdruck, dass der MVB auch im 13. Jahr fest auf dem Boden des ehemaligen Militärflugplatzes Buochs in passenden Räumlichkeiten verankert ist. 2018 stieg der Mitgliederbestand bei 8 Austritten, einem Todesfall und 13 Neueintritten erneut um vier Mitglieder auf 278 an. Auch das Material (Flugzeugteile und Papierdokumente für das Archiv), das gepflegt und passend ausgestellt werden sollte, nimmt laufend zu. Dank der Logistik Basis der Armee LBA, dem Hausherrn des Bremshauses, konnte 2018 ein Teil des undichten Daches repariert werden; die restliche Fläche wird im 2019 folgen. An neun Anlässen durfte der MVB rund 250 Gästen sein umfangreiches Material zeigen. Besonders hob Ferdinand Meyer den Besuch einer grossen Gruppe Monteure des Liftherstellers Schindler und die RUAG Holding hervor, die in Zusammenhang mit ihrer GV im Bremshaus einen Apéro durchführen liess. Dabei durfte der MVB sogar einem Bundesrat und seinen hochrangigen Begleitern aus Bundesämtern und Behörden die Mirage-Ausstellung präsentieren.

Humorvoll berichtete der Technische Chef Bruno Kreuzer von den sechs Arbeitstagen und den dabei geleisteten Unterhaltsarbeiten. Zwischen 11 und 24 engagierte Mitglieder (einige davon ehemalige Fachspezialisten der Militärbetriebe im Unterhalt der Mirage III) erledigten die vielen Arbeiten in 16 verschiedenen Arbeitsbereichen. Darunter fallen die verschiedensten Reinigungs-, Kontroll-, Wartungs-, Archivierungs- und Reparaturarbeiten, aber auch die Zustandskontrolle an der Flugzeugzelle der vereinseigenen Mirage IIIRS R-2109, das quartalsweise Durchführen von Triebwerkstestläufen, das Verankern der Mirage IIIS J-2313 auf Metallstützen, das Einrichten der Ausstellung als auch das Aufmalen der roten «PC-24 Linie» auf dem Rollweg vor dem Bremshaus. Speziell war der Gefälligkeitsdienst für die Ausbildungs- und Trainingsbrigade Payerne, die ihren bisher in Sion als «Gate Guard» ausgestellten Mirage IIIRS R-2114 zurück auf die Heimbasis Payerne verschieben wollte. Die herausfordernde Übung verlangte mehrere Tage harte Arbeit für die Demontage in Sion, den Transport nach Payerne und das Zusammensetzen vor der Flab-Kaserne. Da der Aufraggeber die vollen Kosten nicht hätte tragen können, erhielt der MVB den Schleudersitz als Sachgegenwert.

Anstelle des zurückgetretenen Roland Berchtold nimmt Adrian Eberle neu als Sekretär im Vorstand Einsitz. Zum Abschluss der MV überbrachte Regierungsrat Othmar Filliger die Grüsse der Nidwaldner Regierung und betonte die Bedeutung des Flugplatzes Buochs für die Regierung und die Bevölkerung. Diese unterstützte die Beteiligung an den Betriebskosten in der Höhe von zehn Millionen Franken an der Urne bekanntlich deutlich. Er dankte allen für ihre Freiwilligenarbeit. Diesem Dank fügte Präsident Ferdinand Meyer den seinen an und schloss die gut besuchte Mitgliederversammlung.

Im Anschluss an die Mitgliederversammlung referierte Oberst i Gst Peter «Pablo» Merz, Projektleiter «Neues Kampfflugzeug» der Luftwaffe über das Thema Luftverteidigung der Zukunft und das Programm Air2030. Einleitend zeichnete er die Armee als Gesamtsystem mit ihren vielen Zahnrädern, die alle ihre Aufgaben zu erfüllen haben und rund laufen müssen. Dem Thema geschuldet ging er speziell auf die Aufgaben der Luftwaffe ein. Das heutige Luftverteidigungs-Konzept der Separation besteht aus bodengestützten Systemen M-Flab, Rapier und Stinger für den untersten Luftraum und den 30 F/A-18 Hornet für den mittleren und oberen Luftraum. Alle diese Mittel kommen 2025 ans Ende ihrer Nutzungsdauer und müssen ersetzt werden. Durch eine Verlängerung der Nutzungsdauer von 1000 Flugstunden pro Flugzeug kann die Lebensdauer der F/A-18 bis 2030 verlängert werden. Ab 2025 soll mit der Einführung eines neuen Kampflugzeugs (NKF) begonnen werden. Der Bundesrat beabsichtigt, zur Erneuerung der Mittel zum Schutz des Luftraums bis zu acht Milliarden Franken für Kampflugzeuge und bodengestützte Luftverteidigung einzusetzen. Die Luftverteidigung von morgen soll sich durch ein integriertes Zusammenspiel von Luftwaffe mit dem neuen Kampflugzeug und einer vielbefähigten Boden-Luft-Verteidigung Bodluv auszeichnen.

Im weiteren stellte Oberst i Gst Peter Merz die Programmstruktur von Air2030  sowie die Planungs-Absicht vor und präsentierte die beiden Kandidaten für Bodluv, das Patriot- und das SAMP/T-Mamba-System, sowie die fünf NKF-Kandidaten, Eurofighter, F/A-18 Super Hornet, Rafale, F-35A Lightning II und Gripen E. Abschliessend kam Oberst i Gst Peter Merz noch auf den Investitionsbedarf und die Finanzierung zu sprechen, bevor er zahlreiche Fragen aus dem Publikum beantwortete.                   Bildbericht Peter Gerber

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