Erleichterung beim Mirage-Verein Buochs

17. April 2024: Am 13. April fand in Ennetbürgen die Mitgliederversammlung des Mirage-Vereins Buochs (MVB) statt. Neben den Vereinsgeschäften war vor allem die Situation über das weitere Vorgehen mit dem ATAR-Triebwerk von grossem Interesse. Nachdem eine einfache und gute Lösung gefunden werden konnte, ist die Erleichterung bei den MVB-Mitgliedern gross.

 

Die ordentlichen Traktanden wurden alle speditiv behandelt und einstimmig durch die Mitglieder genehmigt. Der Vorstand verbleibt für das nächste Vereinsjahr unverändert. Gespannt waren die Anwesenden natürlich auf das Traktandum «Weiteres Vorgehen Triebwerk ATAR» (unter SkyNews.ch können mittels Eingabe des Suchbegriffs ‘Mirage Verein’ weitere Hintergrundinformationen abgerufen werden). Eine Entsorgungslösung beschäftigte den Verein nun seit über zwei Jahren intensiv, gerade deshalb erscheint die durch die Behörden präsentierte Lösung als ziemlich einfach und simpel, diese ist aber vorerst nur mündlich bestätigt worden:

 

Ursprünglich hat das Bundesamt für Gesundheit (BAG) der Zentralstelle Historisches Armeematerial (ZSHAM) zugestanden, dass zwei ATAR-Triebwerke im Inventar verbleiben dürfen. Diese Regelung wurde inzwischen  auf drei Triebwerke angepasst. Um diese Anzahl zu erreichen, werden nun vier ATAR 09B- und 09C-Triebwerke durch den Bund liquidiert. Der MVB wird mit seinem Fachwissen das Zerlegen des ersten Triebwerks unterstützen.  Somit verbleiben noch je ein Triebwerk im Flieger Flab Museum Dübendorf, im Musée Clin d’Ailes Payerne und beim Mirage Verein Buochs. Sollte dereinst das Triebwerk in Buochs oder Payerne keine Verwendung mehr haben, so können die beiden Triebwerke ohne Kosten und unzerlegt an das ZSHAM zur Erhaltung der Nachwelt retourniert werden!

 

Eine sehr grosse Unterstützung kam von der Armasuisse. Ihr Verantwortlicher hat nicht unwesentlich zu dieser einfachen Lösung beigetragen. Zusätzlich bedeutet dies nun auch, dass der vorgesehene Fonds für die Entsorgung aufgelöst und ins Vereinsvermögen zurückfliessen kann. Somit entfällt dem Verein diese „Hypothek“. Die Erleichterung dieser für den Verein sehr positiven Lösung war im Saal spürbar und wurde mehrmals mit Applaus estimiert.

 

Da die schriftliche Bestätigung noch aussteht, beantragte der Vorstand sicherheitshalber bei den Mitgliedern die Ermächtigung das Triebwerk weiter zu erhalten und zu betreiben (und die unwahrscheinliche Variante einer späteren Entsorgung «Brechen-Vergiessen») oder das Triebwerk an einen Dritten weiterzugeben (Schenkung, Verkauf) sowie alle nötigen Entscheide zu treffen, die den Weiterbestand des MVB sicherstellen. Dieser Antrag wurde einstimmig erteilt. Nichtsdestotrotz hofft der Vorstand bald die schriftliche Bestätigung der vorliegenden Lösung zu erhalten.

 

Mit Hilfe vieler Kontrahenten konnte diese Situation errungen werden. Der Präsident dankte denn auch explizit einigen Personen, die sich sehr dafür eingesetzt haben. Der wohl grösste Anteil der Bemühungen gingen vom Präsidenten Olivier Borgeaud selber aus. Dank seinem unermüdlichen, grossen Einsatz, seiner Professionalität und auch seiner Beharrlichkeit darf sich der Verein nun über diese Situation freuen. Seine Vorstandskollegen überreichten ihm dafür ein Präsent. Abschliessend bedankte sich Regierungsrat und ehemaliger Mirage-Pilot Res Schmid beim Vorstand für den grossartigen Einsatz, der auch aufzeige, dass «der MVB ein Paradebeispiel für das Milizsystem sei, eine tragende Säule in der Schweizer Demokratie».

 

Olivier Borgeaud konnte nebst den 63 stimmberechtigten Mitgliedern auch 15 Gäste aus Politik, Armee, Verwaltung und von Partnervereinen begrüssen. So bekundeten Interesse durch ihre Anwesenheit Regina Durrer-Knobel (Nationalrätin NW), Res Schmid (Landesstatthalter und Regierungsrat NW) , Martina Lüthi Meier (Gemeinderätin Oberdorf), Robert Dommen (Gemeinderat Buochs), Daniel Meister (Kantonalvorstand SVP NW), Markus «Märk» Thöni (Oberst i Gst/Kdt Kdo Flpl Emmen), Daniel Blank (Präsident Offiziersgesellschaft NW), Julia Roth (Leiterin Mil Verwaltung + Logistik, Amt für Militär und Zivilschutz NW), Peter Anderegg (Projektleiter Ausserdienststellung Armasuisse), Stefan Imboden (OK-Präsident Iheimisch 2026), Peter von Holzen (RUAG Lead Site Manager), Dr. Johannis Nöggerath (NUX Sermon, Nuclear Services & Consultant), Matthias Zoller(Generalsekretär Swiss ASD/Swissmem), Bosko Milacic (RUAG Real Estate AG) und Daniel Sidler.

 

Die Partnervereine waren vertreten durch Peter Egger (Präsident Espace Passion), Thierry Goetschmann (Oberst aD/Pilot Espace Passion), Jürg Studer (Direktor Musée Clin d’Ailes Payerne), Jürg Sterchi (Obmann Segelfluggruppe NW), Bebbo Odermatt (Flugplatz Senioren BUO), Beat Gerber (Präsident Huver Interlaken) und Beat Radelfinger(Hunterverein Obersimmental. Der MVB feiert dieses Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass wird es am 7. September 2024 einen ‘Tag der offenen Türe’ geben, mit einer Ausstellung des MVB und seinen Partnern, und einer Vernissage der geplanten «Denkschrift 20 Jahre MVB, 40 Jahre Kompetenzzentrum Mirage Buochs».

 

Das ursprünglich geplante Referat von Oberstlt Nils «Jamie» Hämmerli (Kdt Patrouille Suisse) musste aus persönlichen Gründen kurzfristig abgesagt werden. Somit entfielen leider sicher gespannt erwartete Informationen über die Jet-Kunstflugstaffel und deren Zukunft und Einsätze im Jubiläumsjahr. Erfreulicherweise wurde diese Lücke spontan durch Thierry Goetschmann (Oberst aD und Pilot der Espace Passion) gefüllt. Unter dem Titel «Flugdienst mit der Mirage III DS J-2012/HB-RDF» vermittelte er viele Informationen und Emotionen in Wort, Bild und Film über das Projekt und den erfolgreichen Einsatz der einzigen zivil immatrikulierten Doppelsitzer-Mirage, – bis zum abrupten Ende am 25. Mai 2023. Er bilanzierte dieses Projekt mit rund 20’000 Arbeitsstunden über die letzten 17 Jahre und 15 Jahre Flugdienst, 225 Flugstunden ohne Vorkommnisse, 280 glückliche Passagiere, viele Teilnahmen an Flugveranstaltungen im In- und Ausland, und die durchwegs positive Berichterstattung der Medien.  Am Nachmittag konnte im Bremshaus die MVB-Mirage III RS besucht werden, deren (aktive) Zukunft nun glücklicherweise wieder gesichert ist.  Fotoreport Thomas P. Hofer www.mirage-buochs.ch

Olivier Borgeaud (links),Präsident des MVB, und Res Schmid, Regierungsrat und Landesstatthalter Nidwalden. Foto Thomas P. Hofer

Thierry Goetschmann (rechts), kurzfristig eingesprungener Gastreferent, berichtete über die Erfolgsgeschichte mit der Mirage III DS in Payerne. Foto Thomas P. Hofer

Auch eine besondere Arbeit des MVB: das Restaurieren und Aufstellen eines Mirage-Seitenleitwerks bei der Wohnbau-Genossenschaft Stans. Foto Thomas P. Hofer