Ju-52 bleiben zwei Jahre am Boden

Die Ju-Air wird ihre drei Junkers Ju-52 so umfassend revidieren, dass sie danach technisch wie neuwertig wieder in Dienst gestellt werden können. Die Ju-Air wird deshalb den Flugbetrieb bis Frühling 2021 aussetzen.

Die drei historischen Ju-52 der Ju-Air werden einer kompletten Grundüberholung unterzogen. Dabei werden sämtliche Systeme und Einzelteile der Flugzeuge so geprüft und revidiert, dass sie als sicher für eine bestimmte, erneute Betriebszeit zertifiziert werden können. Die Flugzeuge gelten danach als technisch so gut wie neuwertig.

Zahlreiche tragende Teile an Flügeln, Rumpf, Fahrwerk, Leitwerken und Steuerflächen sowie Teile der Motoren und Treibstoffsysteme werden bei der Überholung vorsorglich durch neue Teile ersetzt. Da neue Teile für die historischen JU-52 nicht mehr erhältlich sind, müssen sie von dazu zertifizierten Zulieferern in aufwändiger Einzelfertigung neu hergestellt werden. Dies führt dazu, dass die Totalrevision eines Flugzeuges voraussichtlich mehr als 20 Monate dauern wird. Die Ju-52 der Ju-Air werden deshalb erst im Frühling 2021 wieder abheben können.

Wie Mitte März bekannt wurde, hat das BAZL der Ju-Air das Air Operator Certificate (AOC) entzogen, also die Bewilligung für kommerzielle Passagierflüge. Damit dürften ausschliesslich Mitglieder des Vereins der Freunde der Schweizerischen Luftwaffe (VFL) mit den Ju-52 fliegen. Bereits seit einigen Jahren hat die Dübendorfer Ju-Air die Regel angewandt, wonach alle Passagiere 30 Tage vor dem Flug Mitglieder des VFL sein müssen. Sie hat nur wenige rein kommerzielle Flüge – insbesondere im Ausland – durchgeführt, für welche ein AOC notwendig waren.

Bisher hatte die Ju-Air beabsichtigt, im Frühling 2019 den Flugbetrieb mit der HB-HOS wieder aufzunehmen. Von diesem Vorhaben nimmt die Ju-Air nun Abstand, da der zusätzliche Aufwand für eine provisorische Wiederinbetriebnahme zu gross geworden wäre. Diese Mittel werden nun in die Revision investiert. pd

Die Ju-Air hat sich entschieden, ihre Ju-52 einer Generalüberholung zu unterziehen, um sämtliche Zweifel an ihrer Flugtüchtigkeit auszuräumen. Foto Eugen Bürgler

 

Die HB-HOP befindet sich in Dübendorf bereits in einer tiefgreifenden Generalüberholung. Foto Hansjörg Bürgi