K-Max-Produktion wird eingestellt
23. Januar 2023: Der US-Konzern Kaman will die Produktion des Lastenhelikopters K-Max noch in diesem Jahr einstellen. Als Gründe dafür nennt Kaman die zu hohen Kosten, die mit der Produktion in kleinen Stückzahlen verbunden sei. In Europa setzt die Rotex Helicopter AG mit ihren Basen in Kägiswil und Balzers den aussergewöhnlichen K-Max-Lastenhelikopter erfolgreich ein. Kaman garantiert den Support für die K-Max-Flotte weiterzuführen.
Der kompromisslos auf Aussenlasttransporte optimierte K-Max hat sich in verschiedenen Einsatzfeldern, insbesondere im Holz- und Materialtransport, bei Montageflügen und beim Feuerlöschen sehr bewährt. Mit weit über 50’000 Flugstunden K-Max-Erfahrung in über 30’000 Einsätzen gehört Rotex Helicopter zu den weltweit erfahrensten Betreibern des K-Max. Aktuell fliegt die Firma drei dieser sehr leistungsstarken und trotzdem leisen Helikopter, es sind die einzigen drei Exemplare in Europa. Bei einem Leergewicht von 2300 Kilogramm kann der K-Max Lasten bis 2720 Kilogramm heben. Es ist unbestritten, dass der K-Max über ausserordentliche Qualitäten verfügt, aber weil er meist in spezialisierten Nischen eingesetzt wird, ist er nie in grossen Stückzahlen hergestellt worden.
Am 18. Januar kündigte Kaman «Transformationsschritte zur Optimierung der Kostenstruktur an», man wolle sich auf die Möglichkeiten mit dem grössten Wachstumspotenzial fokussieren, liess der US-Konzern verlauten. Konkret bedeuten solche Ankündigungen meist Abbau und Streichungen – bei Kaman hat es insbesondere die K-Max-Produktion getroffen. In den letzten 30 Jahren hat Kaman 60 K-Max Helikopter gebaut. Im Jahr 2003 hatte Kaman die Produktion nach 38 hergestellten K-Max bereits einmal eingestellt. 2015 kam dann der Entscheid, nicht zuletzt dank Bestellungen von Rotex Helicopter, die Produktion erneut aufzunehmen. Seither ist der K-Max wieder in kleiner Serie gebaut worden. Ein Problem für den Bau in Kleinserie sei auch der unregelmässige Bestellungseingang gewesen, begründete Kaman den Schritt zur Produktionseinstellung. Es sei für diese Kleinserie ein hoher Einsatz an Kapital, Produktionsinfrastruktur und Personal notwendig gewesen. Auch der Bau der unbemannten K-Max-Version, dem K-Max Titan, soll eingestellt werden. Kaman betont aber, die K-Max-Flotte weiterhin mit Ersatzteilen, Reparaturen und auch Training zu unterstützen.
Kaman ist ein Aerospace-Konzern mit über 2800 Mitarbeitenden, der insbesondere als Zulieferer für verschiedenste Luftfahrtprogramme aktiv ist, von Airlinern bis zum F-35. Im Februar will Kaman bei der Präsentation der Jahresbilanz 2022 weitere Details bekanntgeben. Eugen Bürgler www.kaman.com