Swiss: mehr Passagiere, aber weniger Gewinn

Erwartungsgemäss erzielte die Swiss im ersten Halbjahr 2019 ein tieferes operatives Ergebnis als in derselben Vorjahresperiode. Aber sie beförderte mehr Passagiere. Die unsägliche Klimadiskussion, welche den Luftverkehr in als grossen CO2-Emittenten darstellt, bleibt bislang ohne Auswirkung. Das ist gut so, denn der Luftverkehr trägt weltweit nach wie vor nur 2,5 Prozent zum gesamten CO2-Ausstoss bei.

Swiss erwirtschaftete in den ersten sechs Monaten 2019 einen Gewinn von 245 Millionen Franken (Vorjahr 322 Millionen). Gegenüber dem Rekordjahr 2018 bedeutet dies einen Rückgang um 24 Prozent. Der Umsatz lag mit 2,58 Milliarden Franken auf Vorjahresniveau. Zurückzuführen sei die Ergebnisentwicklung vor allem auf höhere Aufwendungen für Treibstoff und Wartung, teilte Swiss mit. Weitere wichtige Einflussfaktoren waren eine rückläufige Cargo-Nachfrage sowie ein andauernder Preisdruck im Europaverkehr. Im zweiten Quartal habe Swiss die anspruchsvollen Marktgegebenheiten vor allem auf Europastrecken durch eine optimierte Steuerung des Angebots abfedern können und mit 197 Millionen Franken Gewinn gar das zweitbeste Ergebnis eines zweiten Quartals ihrer Geschichte verzeichnet, so die Schweizer Airline. Sie hat im ersten Quartal total 8,8 Millionen Passagiere befördert, 3,2 Prozent mehr als in derselben Vorjahresperiode. Für das Gesamtjahr 2019 strebt Swiss nach wie vor eine zweistellige Adjusted-EBIT-Marge an. In der zweiten Jahreshälfte wird sie zudem ihre Flottenmodernisierung weiter vorantreiben und die zwei zusätzliche Boeing 777-300ER in Empfang nehmen, die sie im Mai 2018 bestellt hatte.

Auch europaweit scheint die Klimadiskussion kaum einen Einfluss auf den Luftverkehr zu haben, denn die Airlines der Lufthansa-Gruppe transportierten im ersten Halbjahr 2019 rund 68,9 Millionen Fluggäste befördert – so viele wie nie zuvor. Dabei wurde eine Auslastung von 80,8 Prozent erreicht. Dies sei ein historischer Höchststand für das erste Halbjahr, teilte Lufthansa mit.

Die Lufthansa Group hat im ersten Halbjahr 2019 von einem weiterhin starken Langstreckengeschäft profitiert – speziell auf den wichtigen Nordamerika- und Asien-Verbindungen. Auf den Kurzstrecken in Europa wirke sich vor allem der Preiskampf in Deutschland und Österreich negativ auf die Ergebnisse aus, so Lufthansa in ihrer Mitteilung.

Im zweiten Quartal stiegen die Umsatzerlöse der Gruppe um vier Prozent auf 9,6 Milliarden Euro (Vorjahr: 9,3 Milliarden Euro). Das Adjusted EBIT erreichte 754 Millionen Euro (Vorjahr: 1,0 Milliarde Euro). Die Adjusted EBIT-Marge lag damit im zweiten Quartal bei 7,8 Prozent (Vorjahr: 10,8 Prozent). Allein die Treibstoffkosten lagen im zweiten Quartal 2019 um 255 Millionen Euro über dem Wert des Vorjahres.                                   Hansjörg Bürgi

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Die Swiss Finanzzahlen für erste Halbjahr 2019. Grafik Swiss