NKF – da waren’s nur noch vier

Geschätzte Leserinnen und Leser

Für uns kam das Ausscheiden von Saab aus der Schweizer Kampfjet-Evaluation nicht völlig überraschend – der späte Zeitpunkt dagegen schon. Bereits beim Start der Evaluation war eigentlich klar, dass der Gripen E bis im Frühsommer 2019 seine volle Einsatzfähigkeit nicht erreicht haben wird. Als Saab Ende Januar die Offerte einreichte, muss in Schweden die Hoffnung gekeimt sein, dass man in Payerne mit dem aktuellen Programmstatus akzeptiert würde.

Dass die Evaluation nun ohne schwedischen Jet fortgesetzt wird, ist zu bedauern. Saab hätte wohl die günstigste Lösung angeboten und damit der Schweizer Luftwaffe wohl am meisten Jets für die geplanten sechs Milliarden geliefert. Ohne Saab fällt zudem ein neutraler Anbieter aus dem Rennen.

Die neue Ausgangslage in der Schweizer Kampfflugzeugbeschaffung präsentiert sich nun einfach: Will man die seit Jahrzehnten gelebte Partnerschaft mit den USA fortsetzen und wieder einen amerikanischen Fighter beschaffen oder gibt man einem europäischen System den Vorrang? Die europäischen Anbieter Airbus und Dassault betonen, dass ihre Flugzeuge ohne „Black Box“ geliefert würden und die Schweiz volle Transparenz erhalte. Bei einer US-Lösung wissen wir aus der Erfahrung mit der F/A-18 Hornet, dass sie ohne Support der USA nicht lange Luft bleiben. Dieser Aspekt dürfte aber bei der Typenwahl durch den Bundesrat nicht matchentscheidend sein – das Gesamtpaket mit dem entsprechenden Anbieterstaat aber dagegen schon.

Wir werden täglich auf unserer Website www.skynews.ch und jeden Monat im Magazin die neusten Entwicklungen im NKF-Geschäft verfolgen und für Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, aufbereiten, rapportieren und kommentieren.

Hansjörg Bürgi, Chefredaktor und Verleger